Kneipengeschichten in Hüllen
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- Bulmker Junge
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Nachbarschulte
Auch Nachbarschulte auf der Skagerrakstrasse wird nicht mehr bewirtschaftet. Hier hatten meine Frau und ich vor 22 Jahren Polterabend gefeiert.
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Nun ist es passiert!
Nun ist es wirklich passiert.
In Hüllen gibt es nur noch eine Kneipe!
Vor kurzem machte nun auch der Hüller Hof die Rolladen runter.
In Hüllen gibt es nur noch eine Kneipe!
Vor kurzem machte nun auch der Hüller Hof die Rolladen runter.
Nun bekommt der "Hüller Hof" nicht nur einen neuen Pächter, sondern aus der ehemaligen Gaststätte wird eine Pizzeria.Stargate hat geschrieben:Der Wirt des Hüller Hofes,der damals mit den Sparkästen durchgebrannt ist,kam mit den Ersparnissen bis nach Spanien.
Er soll aber später zurückgekommen sein und danach bekam der Hüller-Hof einen neuen Pächer.
Die Pizzeria "Opera", die sich vor kurzem noch wenige Meter vorher in dem Wohn-und Geschäftshaus an der Hüller Straße befand, startet in diesen Tagen mit einer Neueröffnung im "Hüller Hof".
LG pixxel
Als wir 1960 von Rotthausen nach Hüllen zogen war ich gerade 15 und hatte noch kein Bock auf Kneipen. Ich kann mich nur daran erinnern, dass es die Kneipe "Röder" mit den zwei Schwestern und an der Ecke Cherusker-/Siegfriedstr. eine Kneipe mit "Schlegel" gab.
Langsam kam ich aber in das "gesetzte" Alter und just da machte die Turnerklause auf (Glückauf-Bier). Zunächst mit Hansi Demski und als der aufhörte (ich glaube wegen Krankheit) kam Käthe mit Mann und Tochter. Da kam Leben in die Bude. Wir trafen uns immer zu dritt Freitag/Samstag/Sonntag. Die Musikbox wurde angeschmissen, Tische zur Seite gerückt - außer dem Stammtisch - und es wurde getanzt obwohl die Kneipe ziemlich klein war. Sonntagsmorgens kam es manchmal zu folgenden Dialogen:
Stammgast: Poch hab ichen Kopp.
Käthe: Hasse ein zuviel gehappt?
Stammgast: Jau
Käthe: Musse mit dem anfangen mit deme aufgehört has.
Stammgast: Hasse denn ma ne halbe Stunde Zeit für mich?
Käthe: Blödmann.
Es war einfach nur herrlich.
Hin und wieder gingen wir auch in den "alten Germanen" zum Schorsch. Die Currywurst war wirklich gut aber besser hat sie uns bei Jürgen Böttcher geschmeckt. Es war auch von der Turnerklause näher.
Das Beste aber war: Ich habe dort meine Frau kennengelernt.
Langsam kam ich aber in das "gesetzte" Alter und just da machte die Turnerklause auf (Glückauf-Bier). Zunächst mit Hansi Demski und als der aufhörte (ich glaube wegen Krankheit) kam Käthe mit Mann und Tochter. Da kam Leben in die Bude. Wir trafen uns immer zu dritt Freitag/Samstag/Sonntag. Die Musikbox wurde angeschmissen, Tische zur Seite gerückt - außer dem Stammtisch - und es wurde getanzt obwohl die Kneipe ziemlich klein war. Sonntagsmorgens kam es manchmal zu folgenden Dialogen:
Stammgast: Poch hab ichen Kopp.
Käthe: Hasse ein zuviel gehappt?
Stammgast: Jau
Käthe: Musse mit dem anfangen mit deme aufgehört has.
Stammgast: Hasse denn ma ne halbe Stunde Zeit für mich?
Käthe: Blödmann.
Es war einfach nur herrlich.
Hin und wieder gingen wir auch in den "alten Germanen" zum Schorsch. Die Currywurst war wirklich gut aber besser hat sie uns bei Jürgen Böttcher geschmeckt. Es war auch von der Turnerklause näher.
Das Beste aber war: Ich habe dort meine Frau kennengelernt.
juevo
- devo
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Turnerklause
Jau juevo,
der letze Pächter hiess , glaube ich, Jürgen Ortmann. ....und wenn mich meine Erinnerung nicht ganz stark trügt, habe ich dich einige Male auf höchstmütterliche Anweisung sonntags zum Essen da abgeholt...vom Frühschoppen, hab es aber dabei gar nicht eilig gehabt, bei der Suche Erfolg zu haben.....woher sollte ich wissen, wo Du bist ? Der Vorteil war das mir das in fast allen Fällen eine Cola einbrachte, wenn ich dich nicht ganz so schnell gefunden habe. :
der letze Pächter hiess , glaube ich, Jürgen Ortmann. ....und wenn mich meine Erinnerung nicht ganz stark trügt, habe ich dich einige Male auf höchstmütterliche Anweisung sonntags zum Essen da abgeholt...vom Frühschoppen, hab es aber dabei gar nicht eilig gehabt, bei der Suche Erfolg zu haben.....woher sollte ich wissen, wo Du bist ? Der Vorteil war das mir das in fast allen Fällen eine Cola einbrachte, wenn ich dich nicht ganz so schnell gefunden habe. :
Wenn ein Arzt dem Sarg seines Patienten hinterher geht, ist es wohl die einzige Gelegenheit, bei der die Ursache der Wirkung folgt ( frei nach Voltaire )
Dat glaupich nich, dat ich sowat gemacht happ.
Ich kann mich aber erinnern, das Metzger Klein in der Skagerrakstr. eine Marktlücke entdeckt hatte. Er hing einen Automaten auf! Dort konnte man nach Geschäftsschluss Wurst u.a. für 1,-DM ziehen. Selbstverständlich bekamen wir immer Hunger, wenn Jürgen Böttcher schon zu hatte. Also gingen wir an den Automaten und zogen Fleischwurst. Manchmal jedoch streikte das Gerät, wir klopften dagegen und fingen an zu fluchen, schon ging das Fenster auf, Metzger Klein erschien und fragte was los sei. Nachdem wir ihm das geschildert hatten bekamen wir unsere Wurst. Manchmal haben wir aber auch ohne Geld eingeschmissen zu haben geschimpft und geklopft und bekamen Wurst Ich bitte noch nachträglich um Entschuldigung.
Ich kann mich aber erinnern, das Metzger Klein in der Skagerrakstr. eine Marktlücke entdeckt hatte. Er hing einen Automaten auf! Dort konnte man nach Geschäftsschluss Wurst u.a. für 1,-DM ziehen. Selbstverständlich bekamen wir immer Hunger, wenn Jürgen Böttcher schon zu hatte. Also gingen wir an den Automaten und zogen Fleischwurst. Manchmal jedoch streikte das Gerät, wir klopften dagegen und fingen an zu fluchen, schon ging das Fenster auf, Metzger Klein erschien und fragte was los sei. Nachdem wir ihm das geschildert hatten bekamen wir unsere Wurst. Manchmal haben wir aber auch ohne Geld eingeschmissen zu haben geschimpft und geklopft und bekamen Wurst Ich bitte noch nachträglich um Entschuldigung.
juevo
Mir ist noch etwas eingefallen.
Wenn wir nicht in der Turnerklause waren, gingen wir in den Alten Germanen. Hier war auch immer etwas los. Hinter der Theke war ein Regal auf dem verschiedene "Kurze" standen. Unter anderem der Likör "Stichpimpolibockforzulorum". Solange wir dieses noch unfallfrei aussprechen konnten war noch Platz für ein Pils. Verließen wir das Lokal und gingen wieder in die Turnerklause schimpfte Käthe mit uns, da wir später als gewohnt kamen.
Noch ein Wort zum Alten Germanen: Schorsch hatte eine dumme Angewohnheit, ging man so kam von ihm manchmal der Ausspruch: "Gehst du, kommt ein neuer Gast". Mit der Zeit kamen aber keine mehr.
Da ich nach meiner Heirat 2 Jahre im Haverkamp und dann beruflich in Niedersachsen wohnte, habe ich von den Hüller Kneipen nicht mehr viel mitbekommen. Nur durch meinen Bruder und auch vom Schwiegervater bekam ich dann zu hören, dass eine nach der anderen dicht machte.
Es war schade, denn gerade in den Kneipen war immer etwas los.
Wenn wir nicht in der Turnerklause waren, gingen wir in den Alten Germanen. Hier war auch immer etwas los. Hinter der Theke war ein Regal auf dem verschiedene "Kurze" standen. Unter anderem der Likör "Stichpimpolibockforzulorum". Solange wir dieses noch unfallfrei aussprechen konnten war noch Platz für ein Pils. Verließen wir das Lokal und gingen wieder in die Turnerklause schimpfte Käthe mit uns, da wir später als gewohnt kamen.
Noch ein Wort zum Alten Germanen: Schorsch hatte eine dumme Angewohnheit, ging man so kam von ihm manchmal der Ausspruch: "Gehst du, kommt ein neuer Gast". Mit der Zeit kamen aber keine mehr.
Da ich nach meiner Heirat 2 Jahre im Haverkamp und dann beruflich in Niedersachsen wohnte, habe ich von den Hüller Kneipen nicht mehr viel mitbekommen. Nur durch meinen Bruder und auch vom Schwiegervater bekam ich dann zu hören, dass eine nach der anderen dicht machte.
Es war schade, denn gerade in den Kneipen war immer etwas los.
juevo
Noch ein Wort zu Nachbarschulte.
Obwohl wir in unmittelbarer Nähe wohnten, habe ich diese Kneipe äußerst selten besucht. Erst zu meiner Hochzeitsfeier haben meine Frau und ich uns näher damit befasst, da wir hier unsere Feier veranstalten wollten und auch gemacht haben. Es war sehr gut vom Wirt organisiert. Essen und Trinken reichlich und gut. Leider ist nun auch diese Kneipe seit längerer Zeit Geschichte.
Noch eins zum Pils in Niedersachsen: Es gibt erheblich bessere!!!!
Obwohl wir in unmittelbarer Nähe wohnten, habe ich diese Kneipe äußerst selten besucht. Erst zu meiner Hochzeitsfeier haben meine Frau und ich uns näher damit befasst, da wir hier unsere Feier veranstalten wollten und auch gemacht haben. Es war sehr gut vom Wirt organisiert. Essen und Trinken reichlich und gut. Leider ist nun auch diese Kneipe seit längerer Zeit Geschichte.
Noch eins zum Pils in Niedersachsen: Es gibt erheblich bessere!!!!
juevo
- devo
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juevo hat geschrieben:Noch ein Wort zu Nachbarschulte.
Obwohl wir in unmittelbarer Nähe wohnten, habe ich diese Kneipe äußerst selten besucht. Erst zu meiner Hochzeitsfeier haben meine Frau und ich uns näher damit befasst, da wir hier unsere Feier veranstalten wollten und auch gemacht haben. Es war sehr gut vom Wirt organisiert. Essen und Trinken reichlich und gut. Leider ist nun auch diese Kneipe seit längerer Zeit Geschichte.
Noch eins zum Pils in Niedersachsen: Es gibt erheblich bessere!!!!
......und erst die giftgrüne Leuchtreklame......aber Du hast recht, juevo, die Kneipe war auch bei
mir unter dem Radar, war irgentswie nie wat los, hatten aber wohl reichlich Stammkundschaft durch die katholischen Gruppen von gegenüber , wo das katholische Gemeindezentrum lag. Ich rede natürlich von der "Kneipen-Hochzeit" in den 60ern.
Wenn ein Arzt dem Sarg seines Patienten hinterher geht, ist es wohl die einzige Gelegenheit, bei der die Ursache der Wirkung folgt ( frei nach Voltaire )
Da muss ich dich leider enttäuschen.juevo hat geschrieben:Welche Kneipen gibt es noch im Bereich der:
Skagerrak-, Vandalen-, Cherusker-, Germanen-, Chatten- und Konradstr. .
Gibt es überhaupt noch welche?
In der gesamten Ecke gibt es leider keine Kneipen mehr.
Nach und nach machten die Kneipen alle zu.
Das ist der Weg.
Wo sind die schönen Zeiten geblieben in denen man sich an Wochenenden-und nicht nur dann-in den Kneipen mit der gesamten Familie getroffen und "Dönekes" erzählt hat. Man trank sein Bierchen, Likörchen und Schnäpschen und hatte Spaß. Es ging nicht nur uns trinken, sondern um die Kommunikation.
Die ganze Kultur hat sich wohl in dieser Beziehung total verändert. Man bleibt meist in den eigenen vier Wänden hocken, trinkt da sein Bier.
Sicher hängt dieses auch mit den erheblich gestiegenen Preisen sowie mit dem teilweise gesunkenen Einkommen zusammen. Aber die Hauptursache ist wohl der Niedergang der Kohle- und Stahlindustrie.
Ich erlebe es auch in meiner Stadt, in der ich jetzt wohne, auch hier macht die eine oder andere Kneipe dicht. Es ist an- und fürsich schade.
Die ganze Kultur hat sich wohl in dieser Beziehung total verändert. Man bleibt meist in den eigenen vier Wänden hocken, trinkt da sein Bier.
Sicher hängt dieses auch mit den erheblich gestiegenen Preisen sowie mit dem teilweise gesunkenen Einkommen zusammen. Aber die Hauptursache ist wohl der Niedergang der Kohle- und Stahlindustrie.
Ich erlebe es auch in meiner Stadt, in der ich jetzt wohne, auch hier macht die eine oder andere Kneipe dicht. Es ist an- und fürsich schade.
juevo