Steinfurthstraße

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Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Minchen hat geschrieben:Karlheinz, da, wo die Tankstelle ist?
Wo residierte denn der Direktor des Gaswerks?
Ja, der rote Klinkerbau rechts neben der Tankstelle.
Karlheinz Rabas
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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Danke! Dachte ich's mir doch.
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
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Minchen
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Re: Steinfurthstraße und Umgebung

Beitrag von Minchen »

Mechtenbergkraxler hat geschrieben: Nein, nein, liebes Minchen, Du bist weder vollblöd (dafür sind Deine Beiträge in der Regel zu klug), noch steht da eine Art Geheimcode. Ich bin nur in Gedanken durchgegangen, in welche Richtungen Straßenumbenennungen so im Laufe der Jahrzehnte gegangen sind. Und da kam mir – in aller Unschuld – der Gedanke, dass doch bei denkbaren Regierungskonstellationen in der Ostzone (nun ja, eine vielleicht nicht ganz korrekte Bezeichnung, aber es hat sich ja seit dieser Zeit in den Köpfen dort nichts Wesentliches geändert) auch wieder alte Feiertage revitalisiert werden könnten, z.B. der Sedanstag, Geburtstag des Regierungschefs, Tag der Regierungsinstallation u.ä.. Der Gebrauch des zugegebenermaßen etwas verschwurbelten Konditionalgefüges sollte nur andeuten, dass frühere Sedanstraßen durchaus wieder zurückgetauft werden können, wenn es politisch gewollt ist. In Gelsenkirchen aber nicht nötig, haben wir doch in Buer gleich drei alte Schlachten im Straßennetz verewigt, u.a. auch Sedan.

MK

PS: Ich bin kein Freund von Straßenumbenennungen. Geschichte ist Geschichte, und die sollte man ganz objektiv und distanziert betrachten und akzeptieren. Und nicht aus Sicht des Jahres 2020 Urteile über die Altvorderen fällen.
Meinst Du, wenn die CDU es noch vor ihrer Implosion schafft, mit der Linken zu koalieren, werden Straßen umbenannt? :?
Für mich war und ist ein Sedan übrigens immer ein Auto.
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Karlheinz Rabas
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Re: Steinfurthstraße und Umgebung

Beitrag von Karlheinz Rabas »

Mechtenbergkraxler hat geschrieben:
Interessant sind die vielen, im gesamten Ortsgebiet und darüber hinaus zu findenden Ziegelei-Ringöfen. Ich vermute mal, dass wegen der vielen Neubauten in klassischer Backsteintechnik die Steine damals direkt vor Ort gebrannt wurden. Die „rechts oben“ eingezeichnete Gasfabrik lag quasi hinter der heutigen neuapostolischen Kirche und ist nicht mit der Kokerei Dahlbusch zu verwechseln.

MK
Wo sollten denn die Steine herkommen, wenn sie nicht möglichst nahe der Verbrauchsstelle gebrannt wurden?
In Rotthausen stieg die Einwohnerzahl ab etwa 1865 steil an, im Spitzen-Durchschnitt mit 3.000 Einwohnern/Jahr. Die Entwicklung hielt bis zum 1. Weltkrieg an. Um den gewaltigen Bedarf an Ziegelsteinen für den Häuserbau decken zu können, gab es acht Ziegeleien in Rotthausen und etliche im direkten Umfeld.

Ziegeleien in Rotthausen und Umfeld

1. Dampfziegelei Leimgardt – Rotthauser Straße (heute Essen- Kray)

2. Ringofen Johann Ostermann – Rotthauser Straße

3. Dampfziegelei W. Sander – Auf der Reihe/Bonnekampstraße (heute Essen- Katernberg) später gehörte die Ziegelei der Zeche Zollverein

4. Rotthauser Dampfziegelei GmbH – Achternbergstraße

5. Ringofen Johann Ostermann – Wembkenstraße

6. Ringofen Schemannstraße

7. Ringofen Zeche Dahlbusch

8. Ziegelei Spieker – Achternbergstraße
------------------------------------------------------------------------------------------ -------
9. Ziegelei Allbau Huestraße, Essen-Schonenbeck

10. Dampf-Ziegelei Büscher – Haldenstraße, Essen-Katernberg

Karlheinz Rabas
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Mechtenbergkraxler
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Re: Steinfurthstraße und Umgebung

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Karlheinz Rabas hat geschrieben:
Mechtenbergkraxler hat geschrieben:
Interessant sind die vielen, im gesamten Ortsgebiet und darüber hinaus zu findenden Ziegelei-Ringöfen. Ich vermute mal, dass wegen der vielen Neubauten in klassischer Backsteintechnik die Steine damals direkt vor Ort gebrannt wurden.

MK
Wo sollten denn die Steine herkommen, wenn sie nicht möglichst nahe der Verbrauchsstelle gebrannt wurden?
In Rotthausen stieg die Einwohnerzahl ab etwa 1865 steil an, im Spitzen-Durchschnitt mit 3.000 Einwohnern/Jahr. Die Entwicklung hielt bis zum 1. Weltkrieg an. Um den gewaltigen Bedarf an Ziegelsteinen für den Häuserbau decken zu können, gab es acht Ziegeleien in Rotthausen und etliche im direkten Umfeld.

Karlheinz Rabas
Vielen Dank! Das sind interessante Daten.

Tja, da fällt mir die Neuansiedlung des Tesla-Werks in Brandenburg ein. Die Leute da drüben haben ja bekanntermaßen in der Regel außer ein paar Vietnamesen zur DDR-Zeit noch nie einen richtigen Ausländer gesehen. Jetzt haben sie Angst, dass da womöglich Leute hinkommen, die bauen und arbeiten wollen und keine Ureinwohner sind (obwohl: Die Ureinwohner waren da wohl eher Slawen, was heute vergessen ist). Gut dass die Westfalen in den Dörfern und Städtchen des heutigen Ruhrgebiets nicht so borniert waren. Wer über den Rotthauser Friedhof geht, kann leicht erkennen, was für eine wunderbar bunte Landsmannschaftsmischung sich hier zusammengefunden hat. Die 3000 Einwohner pro Jahr sind nicht vom Himmel gefallen.

MK
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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Ich würde so gern einmal wissen, lieber Kraxler, aus welchem Grund Du (eigentlich wollte ich schreiben "bei jeder sich bietenden Gelegenheit", aber es gibt ja nicht mal eine Gelegenheit) völlig grundlos und zusammenhanglos bestimmten Bevölkerungsgruppen, hier den Brandenburgern, negative Eigenschaften unterstellst, die Deinen Vorurteilen entsprechen (noch nie einen Ausländer gesehen = doof und rückständig; Angst, dass da Leute hinkommen = schlimme Fremdenfeinde; die bauen und arbeiten wollen = die Brandenburger sind alle faul; die keine Ureinwohner sind = die heutigen Brandenburger sind alle Zugereiste, wie können sie nur auf die Idee kommen, Brandenburg als ihre Heimat zu bezeichnen, wie lächerlich).

Und das Ganze dann noch mit einem "bekanntermaßen" garnierst, als müsste jeder Deine Vorurteile teilen? Was soll das?

Schlimm fand ich auch, als Du schriebst, man könnte Gewalttäter nach Sachsen abschieben, da wären sie unter ihresgleichen. Seit wann darf man ein ganzes Volk als Verbrecher bezeichnen?

Und warum springt eigentlich nicht der Pedda aus dem Gebüsch, der sich sonst wie ein HB-Männchen auf solche Aussagen stürzt? Der Verwaltung ist es ja auch egal.

Ich weiß, dass das völlig oT ist, es interessiert mich trotzdem.
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Mechtenbergkraxler
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Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Minchen hat geschrieben:Ich würde so gern einmal wissen, lieber Kraxler, aus welchem Grund Du (eigentlich wollte ich schreiben "bei jeder sich bietenden Gelegenheit", aber es gibt ja nicht mal eine Gelegenheit) völlig grundlos und zusammenhanglos bestimmten Bevölkerungsgruppen, hier den Brandenburgern, negative Eigenschaften unterstellst, die Deinen Vorurteilen entsprechen (noch nie einen Ausländer gesehen = doof und rückständig; Angst, dass da Leute hinkommen = schlimme Fremdenfeinde; die bauen und arbeiten wollen = die Brandenburger sind alle faul; die keine Ureinwohner sind = die heutigen Brandenburger sind alle Zugereiste, wie können sie nur auf die Idee kommen, Brandenburg als ihre Heimat zu bezeichnen, wie lächerlich).

Und das Ganze dann noch mit einem "bekanntermaßen" garnierst, als müsste jeder Deine Vorurteile teilen? Was soll das?

Schlimm fand ich auch, als Du schriebst, man könnte Gewalttäter nach Sachsen abschieben, da wären sie unter ihresgleichen. Seit wann darf man ein ganzes Volk als Verbrecher bezeichnen?

Und warum springt eigentlich nicht der Pedda aus dem Gebüsch, der sich sonst wie ein HB-Männchen auf solche Aussagen stürzt? Der Verwaltung ist es ja auch egal.

Ich weiß, dass das völlig oT ist, es interessiert mich trotzdem.
Minchen, Minchen, Vorurteile sind mir so was von fremd. Ich bin nur ein schlichter Beobachter und ich tue etwas, was die meisten doch schon im Geschichtsunterricht gelernt haben: nämlich die Frage stellen „Wat lernt uns dat?“. Der rote Faden ist hier doch gar nicht willkürlich oder oT: Ein User (MK) stellt aus Freude an Heimatkunde eine alte Karte ins entsprechende Forum. Er stellt fest, dass es ungewöhnlich viele Ziegeleien seinerzeit gab. Ein anderer User, ein echter Profi-Heimatforscher, informiert über das unglaubliche Bevölkerungswachstum Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts, das für Hausbauten halt jede Menge Ziegelsteine benötigt hatte. Und ich – wieder einmal in aller Unschuld – freue mich, dass unsere Altvorderen hier im ländlichen Westfalen diesen Zuzug von Fremden (die waren einfach fremd, selbst wenn sie nur aus Ostwestfalen gekommen sind) akzeptiert und im Laufe der Jahrzehnte diese Fremden auch integriert haben. Und dann – noch unschuldiger – darf man doch diesen kleinen Gedankentransfer wagen, warum eine Region (Brandenburg), die dankbar für jede Industrieansiedlung sein müsste, dermaßen fremdelt, weil Industrie und Fremde kommen. Dass ich über deren mangelnde Erfahrung mit Ausländern / Fremden als Grund spekuliere ist dann doch völlig legitim und ist doch auch keinerlei Abwertung. Dann sind wir auch schon beim Lerneffekt: Offene Arme und Herzen, und jedem der kommt, sofort und ausnahmslos eine Schüppe in die Hand drücken. Nur so klappt Integration.

Naja, und was Abschiebungen nach Sachsen angeht. Da geht es mir doch eher um eine Art Familienzusammenführung. Wer vielfach vorbestraften Rednern zujubelt, wird doch auch ein Herz und eine neue Heimat für Leute haben, die auch ein kleineres oder größeres Vorstrafenregister haben, oder? Wenn das zu pauschal klang, dann waren aber eigentlich nur die o.g. Jubler gemeint, nicht die Sachsen im Allgemeinen

Was soll denn da die Verwaltung Kluges zu beitragen? Oder gar der Pedda? :ka:

MK :wink:
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