iwi hat geschrieben:
Im Gegensatz dazu gibt Willi Mast vom Vorstand von AUF Gelsenkirchen heute
folgende Pressemitteilung heraus:
Über 130 Kollegen der Rotthauser Brotfabrik – ebenso wie 70 Kollegen in Daun - befürchten den endgültigen Verlust ihres Arbeitsplatzes. Offensichtlich kann die Insolvenzverwaltung auch nach monatelangen Verhandlungen noch keinen Investor präsentieren, der den hochproduktiven Betrieb mit modernsten Back-Automaten übernehmen will.
Ein Betrieb der zweimal in die Insolvenz gegangen ist, kann nicht hochproduktiv sein. Investoren fallen nicht vom Himmel, schon gar nicht in einer Branche in der es Überkapazitäten gibt. Wenn es einen Investor geben wird, wird dieser u.U. nur den Firmennamen und den Kundenstamm, möglicherweise ein paar Mitarbeiter übernehmen und die Produktion in seinen eigenen Betrieb verlagern.
iwi hat geschrieben:Es sei nicht zu akzeptieren, so der AUF-Bezirksverordnete Willi Mast , dass die Belegschaft Opfer der kriminellen Machenschaften der früheren Geschäftsleitung wird: „Offensichtlich wollen Lebensmittel-Discounter wie Aldi und Lidl die Situation nutzen, um die Preise der Zulieferer noch weiter zu drücken. Das ist ein Poker, der auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Aber diese haben bereits seit Jahren mit Lohnverzicht und maximalem Arbeitseinsatz einen hohen Preis bezahlt“.
Natürlich versuchen die Discounter an der Preisschraube zu drehen; andererseits ist der Handel nicht daran interessiert Produzenten in die Insolvenz zu schicken. Gerade im Lebensmittelhandel kann es sich kein Discounter leisten, Lieferschwierigkeiten zu bekommen; und die hat er, wenn die Hersteller Probleme bekommen.
Der Poker, der hier auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird, kommt nicht von ungefähr. Die Wettbewerbssituation im deutschen Lebensmittelhandel ist die schärfste in Europa. Lebensmittel sind daher in Deutschland grundsätzlich zu billig. Und wer sich heute freut, bei Aldi oder Lidl Brot zu bekommen, das nur die Hälfte dessen kostet, was er beim Bäcker bezahlt, der darf sich nicht wundern, wenn der Hersteller pleite geht weil er nicht so kostengünstig produziert, wie der Wettbewerber.
Viele Hersteller, die an Discounter liefern, können nur bei annähernder Vollauslastung schwarze Zahlen erwirtschaften. In dem Moment, wo Umsätze weg brechen, bricht auch das Kostengefüge zusammen.
iwi hat geschrieben:Kritik wird auch an der Stadtspitze und Verwaltung geübt, die bislang noch keine erkennbaren Schritte unternommen hat zur Unterstützung des Erhalts der Arbeitsplätze in Rotthausen.
Welche Schritte hätte die Stadtspitze denn unternehmen sollen? Es geht hier um wirtschaftende Unternehmen und wirtschaftliche Zusammenhänge, da ist die Politik nur Beifahrer.