Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

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Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Der Trauerzug befindet sich auf der Hilgenboomstraße und zwar in dem Straßenstück zwischen Schemannstraße und der Einmündung Kraspothshöhe und biegt nach links in den Friedhofseingang ein, der gegenüber der Straßeneinmündung Kraspothshöhe liegt.

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Karlheinz Rabas
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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

Karlheinz Rabas hat geschrieben:Der Trauerzug befindet sich auf der Hilgenboomstraße und zwar in dem Straßenstück zwischen Schemannstraße und der Einmündung Kraspothshöhe und biegt nach links in den Friedhofseingang ein, der gegenüber der Straßeneinmündung Kraspothshöhe liegt. [...]
Dankeschön für die Info, Karlheinz und auch für Deine Recherche. Jetzt haben wir endgültige Gewissheit darüber, dass das Foto die Hilgenboomstraße zeigt. Auf Deinem Foto kann man sehen, dass es vom selben Standpunkt aufgenommen wurde.



Bleibt immer noch die Frage unbeantwortet, warum auf dem Haus in der Hilgenboomstraße der Schriftzug "Malerei Heinrich Gruttmann" zu lesen ist, der ja zu diesem Zeitpunkt (lt. Adressbuch) seinen Wohnsitz in der Bonnekampstraße hatte.

Dazu habe ich mal recherchiert und das Folgende gefunden:

Bei dem besagten Haus handelt es sich um die Nr. 31 in der Hilgeboomstraße.
Unter dieser Adresse ist in den Gelsenkirchener-Adressbüchern von 1939 / 51 / 55/ 58 der Malermeister Theodor Hünig verzeichnet.

Ein Malermeister mit dem Namen Heinrich Gruttman ist im Adressbuch von 1955 unter der Anschrift Bonnekampstr. 44 zu finden. Vorher ( im Adressbuch von 1939) lautet die Berufsbezeichnung Anstreicher. (Heinrich + Wilhelm Gruttmann, Anstreicher)

Wenn also im Jahre 1955 in der Hilgenboomstraße, am Haus von Malermeister Hünig, der Schriftzug "Malerei Heinrich Gruttmann" zu lesen ist, könnte man jetzt die Vermutung anstellen, dass der Malerbetrieb Hüning von Gruttman übernommen wurde. Wo die Werkstatt (sofern es eine gab), bzw. der eigentlich Sitz der Malerei lag, ist dabei völlig nebensächlich. Vielleicht war Herr Gruttman vormals sogar bei Malermeister Hünig als Anstreicher angestellt, bevor er seinen Meisterprüfung abgelegt und den Betrieb übernommen hat.

Die Adressbücher geben darüber leider keine Auskunft. Möglich wäre es immerhin :wink:
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Akkiller
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Zeche Dahlbusch

Beitrag von Akkiller »

Vielen Dank an Karlheinz und Benzi, sehr interessant was Ihr an Infos zusammen getragen habt!!! :lol: :2thumbs:

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sirboni
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Beitrag von sirboni »

Der Herr müsste mit einer Krankenschwester aus dem ostwestfälischem Raum verheiratet gewesen sein.
Ich kann mich erinnern, daß wir mal einen "Familienwandertag" zum Hilgenboom gemacht haben, um den alten Kumpel meines Vaters, mit dem er in der Vorkriegszeit das Krankenhaus von Neuhaus (damals noch ohne das Schloß im Namen) renovierte hatte.
Beide verloren bei der Gelegenheit ihre Freiheit und brachten ihre Aufseherinnen als neue Einwohner mit nach GE. :P
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Heinz O.
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Re: Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

Beitrag von Heinz O. »

Wilhelm Tax, Der Mit-Erfinder der Dahlbuschbombe, ist am 4. März mit 97 Jahren verstorben
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Mechtenbergkraxler
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Re: Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Diese Nachricht gehört eigentlich nur indirekt in einen Zeche Dahlbusch Fred. Bei der großen Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion am 20.5.1950 starben 78 Bergleute. Es hätten viel mehr gerettet werden können, aber es fehlte an einer ausreichenden Menge von Blutkonserven. Daraufhin gründete das Deutsche Rote Kreuz seinen Blutspendedienst. Heute (im Nicht-Schaltjahr der 1.3.) vor 70 Jahren, am 29.2.1952, fand der erste offizielle Blutspendetermin in Deutschland statt und zwar in Gelsenkirchen! Viele der fast 100 Blutspender waren Bergleute, etliche davon Belegschaftsmitglieder der Zeche Dahlbusch.

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Karlheinz Rabas
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Re: Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

Beitrag von Karlheinz Rabas »

Heinz O. hat geschrieben:
08.03.2021, 19:33
Wilhelm Tax, Der Mit-Erfinder der Dahlbuschbombe, ist am 4. März mit 97 Jahren verstorben
Heinz O.
Die Dahlbuschbombe hatte keine 'Erfinder'.
Wilhelm Tax hat bei dem Unglück das Bohrloch berechnet und die Bohrmaschine eingerichtet.
Am 15.08.1964 hat dazu ein Ausschuss bei der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen getagt mit dem Ergebnis:"Dahlbusch-Bombe" - ein Gemeinschaftswerk.
Karlheinz Rabas
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Re: Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

Beitrag von Karlheinz Rabas »

Mechtenbergkraxler hat geschrieben:
01.03.2022, 10:41
Diese Nachricht gehört eigentlich nur indirekt in einen Zeche Dahlbusch Fred. Bei der großen Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion am 20.5.1950 starben 78 Bergleute. Es hätten viel mehr gerettet werden können, aber es fehlte an einer ausreichenden Menge von Blutkonserven. Daraufhin gründete das Deutsche Rote Kreuz seinen Blutspendedienst. Heute (im Nicht-Schaltjahr der 1.3.) vor 70 Jahren, am 29.2.1952, fand der erste offizielle Blutspendetermin in Deutschland statt und zwar in Gelsenkirchen! Viele der fast 100 Blutspender waren Bergleute, etliche davon Belegschaftsmitglieder der Zeche Dahlbusch.

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Wo hast du denn dieses Märchen ausgegraben? Die geretteten und verletzten Bergleute hatten Brandwunden und/oder CO-Vergiftungen. Dafür benötigt man keine Blutkonserven.
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matz
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Re: Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

Beitrag von matz »

Karlheinz Rabas hat geschrieben:
02.03.2022, 00:51
Mechtenbergkraxler hat geschrieben:
01.03.2022, 10:41
Diese Nachricht gehört eigentlich nur indirekt in einen Zeche Dahlbusch Fred. Bei der großen Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion am 20.5.1950 starben 78 Bergleute. Es hätten viel mehr gerettet werden können, aber es fehlte an einer ausreichenden Menge von Blutkonserven. Daraufhin gründete das Deutsche Rote Kreuz seinen Blutspendedienst. Heute (im Nicht-Schaltjahr der 1.3.) vor 70 Jahren, am 29.2.1952, fand der erste offizielle Blutspendetermin in Deutschland statt und zwar in Gelsenkirchen! Viele der fast 100 Blutspender waren Bergleute, etliche davon Belegschaftsmitglieder der Zeche Dahlbusch.

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Wo hast du denn dieses Märchen ausgegraben?
ich habe zwar hier nichts ausgegraben, aber das erzählt der Blutspendedienst selbst. Siehe hier

https://www.blutspendedienst-west.de/ma ... endedienst

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Mechtenbergkraxler
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Re: Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

matz hat geschrieben:
02.03.2022, 01:20
Karlheinz Rabas hat geschrieben:
02.03.2022, 00:51
Mechtenbergkraxler hat geschrieben:
01.03.2022, 10:41
Diese Nachricht gehört eigentlich nur indirekt in einen Zeche Dahlbusch Fred. Bei der großen Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion am 20.5.1950 starben 78 Bergleute. Es hätten viel mehr gerettet werden können, aber es fehlte an einer ausreichenden Menge von Blutkonserven. Daraufhin gründete das Deutsche Rote Kreuz seinen Blutspendedienst. Heute (im Nicht-Schaltjahr der 1.3.) vor 70 Jahren, am 29.2.1952, fand der erste offizielle Blutspendetermin in Deutschland statt und zwar in Gelsenkirchen! Viele der fast 100 Blutspender waren Bergleute, etliche davon Belegschaftsmitglieder der Zeche Dahlbusch.

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Wo hast du denn dieses Märchen ausgegraben?
ich habe zwar hier nichts ausgegraben, aber das erzählt der Blutspendedienst selbst. Siehe hier

https://www.blutspendedienst-west.de/ma ... endedienst
Karlheinz lebte zu dieser Zeit noch nicht in Rotthausen. 78 Tote nur aufgrund von Brandwunden und CO-Vergiftung! Genial! Dass dort der Grubenausbau an mehreren Stellen zusammengebrochen ist und Leute schwer verletzt hat mit stark blutenden Wunden, das soll ein Märchen sein?? Wie stellst Du Dir denn die Folgen einer Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion vor?? Es geht hier wohl ausschließlich um die Frage, ob die Toten vielleicht am Leben geblieben wären, wenn Blutkonserven in ausreichender Zahl und rechtzeitig zur Verfügung gestanden hätten.

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Re: Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

Beitrag von romeospider »

Ich zitiere Heinz O.: "Wilhelm Tax, Der Mit-Erfinder der Dahlbuschbombe, ist am 4. März mit 97 Jahren verstorben

@Heinz O.: Wie Du gemerkt hast, ist es nicht einfach, Informationen und Einschätzungen zu geben, die im kleinsten Detail nicht ganz korrekt sein könnten. Erfinder und Erfindungen sind demnach nur solche Gerätschaften usw., die eine gutachterliche Bestätigung durch das Patentamt mit Angabe des Erfinders erfahren haben. Sprachliche Kompetenz (was ist eine Erfindung usw.) ist scheinbar nur einem Mitarbeiter der Registratur zugänglich.

Mein Vater, der Angehöriger der Werksfeuerwehr Rheinelbe war, erzählte uns immer wieder von Grubenunglücken, besonders aber von den Grubenunglücken auf Dahlbusch (mein Alter damals: 7-12 Jahre). Wobei das Tröstliche immer die Erzählung von der Dahlbusch-Bombe war. Diese Geschichten habe ich dann auch meinen Kindern oft erzählt und ihnen im Bergbaumuseum die Dahlbuschbombe gezeigt.
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Heinz O.
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Re: Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

Beitrag von Heinz O. »

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Re: Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

Beitrag von Heinz O. »

Der DRK Blutspendedienst West schreibt:
Nach einem Grubenunglück auf der Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen mussten im Jahr 1950 zahlreiche Blutkonserven aus Frankreich geholt werden, um die Verletzten zu behandeln. In Deutschland standen keine ausreichenden Mengen an gespendetem Blut zur Verfügung. Das war ein deutlicher Impuls, die Gründung eines Blutspendedienstes in Deutschland voranzutreiben.
Die Stadtchronik am 29.März 1952
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und die Gelsenkirchener Blätter im März 1952
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soviel zu der Blutspende ! Ob der Termin nun im Februar oder März war läßt sich jetzt nicht genau sagen.
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Re: Grubenunglücke auf der Zeche Dahlbusch

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Du hast Recht. Ich habe 1950 noch nicht in Rotthausen gewohnt. aber nur einige hundert Meter hinter der Stadtgrenze, insgesamt weniger als 3 km von Unglücksort entfernt.
Es geht in dem Beitrag nicht um die Gründung der Blutbank beim DRK, diese Gründung nach dem Grubenunglück ist unbestritten. Es geht hier um die Falschinformation: "Es hätten viel mehr gerettet werden können, aber es fehlte an einer ausreichenden Menge von Blutkonserven."
Bei dem Grubenunglück sind 21 Bergleute gerettet und alle in Krankenhäuser gebracht worden. Von den Geretteten sind nach unserem Kenntnisstand noch zwei Bergleute gestorben, aber sicherlich nicht an fehlenden Blutkonserven! Eine Direktspende war zu der Zeit ein übliches Verfahren und ist sicherlich auch angewendet worden.
Und diese Information der fehlenden Blutkonserven steht auch nicht auf der Seite des DRK.
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