Unsere Ahnen - beim Fotografen

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Teekesselchen
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Unsere Ahnen - beim Fotografen

Beitrag von Teekesselchen »

Nachdem ich hier vor einigen Tagen darüber gelesen habe, dass doch recht viele Leute an ihren Stammbäumen interessiert sind und mit viel Liebe und Aufwand in ihrer Familienforschung stecken, hab ich meine "Ahnengalerie" an der Schlafzimmerwand auch mal wieder mit ganz anderen Augen betrachtet.

Vielleicht findet der ein oder andere die alten Fotografien auch ansehenswert.
Sie sind alle soeben aus den Rahmen gefallen und die Modelle schon lange verstorben, so dass alle Gesichter erkennbar bleiben dürfen.

Dieses hier ist der Opa meines Mannes um 1906 abgelichtet. Ich find es völlig faszinierend, mir vorzustellen, dass irgendwann in dem Jahr die Eltern mit dem Kleinen losgezogen sind, um ihn für die Nachwelt zu erhalten.
Das Bild ist jetzt über 100 Jahre alt und hat alle möglichen Umzüge und Ruhezeiten in Foto-Grabbel-Kisten überlebt, bis es bei uns einen Ehrenplatz erhalten hat.

Bild

Gleich daneben die dazugehörige spätere Ehefrau, auf dem Foto ca. 16 Jahre alt, fotografiert irgendwo in den 20-ger Jahren.

Bild

Ob unsere Nachkommen in 100 Jahren noch die Digi-CD´s mit unseren Fotos in irgendein Forum einstellen werden ? :roll:

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

Das Baby hat in Gelsenkirchen 3 Mädels zu Welt gebrachtBild
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

Mütze
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Beitrag von Mütze »

Schöne Bilder.

Meine Frau und ich tragen Eheringe, die von Ihren Uhrgroßeltern stammen und mehr als 100 Jahre auf dem Buckel haben.
Hoffen wir, dass die Ringe noch 100 Jahre machen und in unserer Familie ein drittes Paar glücklich machen.

Es gibt eben Dinge, die sind schlicht und unbezahlbar.

Teekesselchen
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Beitrag von Teekesselchen »

Dann hätte ich noch Gustav und :wink: Auguste :liebe: aus Sutum, meine Großeltern am Tag nach ihrer Verlobung, Anfang der 20-ger Jahre. Waren einzelne Fotos, aber wurden wohl der Liebe wegen in einen gemeinsamen Rahmen gesteckt.
Hoffe, ich bekomm die beiden gleich unbeschadet wieder dahin zurück. :roll:

Bild

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

Bild Meine >Mutter mit 14 bei der Konfirmation
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

Teekesselchen
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Beitrag von Teekesselchen »

Detlef, das ist ja eine wunderschöne Rarität, toll ! Die Mädchen sahen zu der Zeit wesentlich älter aus als sie waren. ( Naja, das ist ja heute auch so.)

Auch meine Mutter hat einen wesentlich älteren Eindruck gemacht. Sie ist auf dem Foto als 13-jährige mit wiederum ihrer Mutter und ihrer 1-jährigen Schwester ( nein, es ist kein Junge :wink: ) zu sehen.

Bild

Mit der Aufnahme sind tragische Erinnerungen verbunden. Nur einige Wochen, nachdem sie entstanden ist, wurde die Mutter von russischen Soldaten aus der gemeinsamen Wohnung in Lodz verschleppt. Es ist nie wieder ein Hinweis auf ihr Schicksal bekannt geworden.

Meine Mutter ist dann mit der kleinen Schwester und einem Laib Brot von Nachbarn in einen Zug nach Deutschland gesetzt worden.Auf diese Art und Weise kam sie über etliche Stationen schließlich nach Gelsenkirchen. Es ist ihr immer gelungen, die Kleine irgendwie durchzubringen, hat sich auf Bauernhöfen und in Haushalten verdingt, weil dort immer etwas zu essen und genügend Milch abfielen.

Wir können uns in ein solches Schicksal gar nicht reinversetzen, ich hab großen Respekt davor.

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Dieter
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Ahnenfoto

Beitrag von Dieter »

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Hochzeit 1912


Da ich mich selbst mit Ahnenforschung (Genealogy) befasse, habe ich einen Mordspaß an solchen Seiten.
Fragen zur Ahnenforschung beantworte ich euch gerne.

wilhelminer52
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Meine Urgroßeltern

Beitrag von wilhelminer52 »

Bild

Unten links, mein Großvater. Jahrgang 1889.

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-Locke-
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Beitrag von -Locke- »

Dies ist mein Opa, väterlicherseits. Müßte so in den 20ern gewesen sein. Ebenfalls Gelsenkirchener. Habe ihn bewußt nicht mehr kennenlernen dürfen.
Als ich geboren wurde, war er der Erste der im Krankenhaus war..... leider verstarb er dann wenige Zeit später....
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Yibe
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Beitrag von Yibe »

@Dieter

Fragen zur Ahnenforschung beantworte ich euch gerne.


Dann hätte ich doch gerade eine an dich, wie kann man denn die Todesursache eines Vorfahren heraus bekommen?
Für Menschen, die mir etwas bedeuten, gehe ich durchs Feuer...für andere gehe ich nicht einmal ans Telefon !!!

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Dieter
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Todesursache

Beitrag von Dieter »

Die Todesursache ist nur über einen gewissen Zeitraum ca. 1800 bis 1880 in Kirchenbüchern zu finden. In einigen Städten auch schon wesentlich früher.
Krankheiten:

Altersschwäche
Auszehrung
Bauchfellentzündung
Blasenkrankheit
Blattern
Blutsturz
Bräune
Brechen
Bruchleiden
Brustfieber
Brustkrampf
Brustkrankheit
Diptherie
Durchfall
Entkräftung
Friseln
Frühgeburt
Gefallen
Gehirnentzündung
Gehirnweiche
Halsschaden
Herzleiden
Husten
Kehlkopfschwindsucht
Kinderschrecken
Kindstot
Krämpfe
Kriegsleiden
Kriegsverletzung
Leibesschwachheit
Luftröhrenschwindsucht
Lungenentzündung
Lungenlähmung
Lungenleiden
Lungenschwindsucht
Magenkrebs
Masern
Milzleiden
Nervenfieber
Rippenfellentzündung
Rote Ruhr
Ruhr
Scharlach
Scharlachfieber
Schlaganfall
Schlagfluß
Schleimfieber
Schürken
Schwächlichkeit
Schwindsucht
Selbstmord
Stickhusten
Totgeburt
Unbekannt
Unterleibsschwindsucht
Verstopfung
Verunglückt
Wassersucht
Wochenbett
Wochenkind



Solche und viele mehr findet man in den Kirchenbüchern.


Gruß
Dieter

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Sandra
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Beitrag von Sandra »

Mir fällt auf, dass auf den Fotos kaum gelacht oder gelächelt wird. Wann fing wohl die "Cheese-Generation" an? :roll:

Yibe
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Beitrag von Yibe »

@Dieter

vielen Dank Dieter für die schnelle Auskunft, der Zeitrahmen, könnte in unserem Fall passen.
Jetzt habe ich noch eine Frage, sind diese Kirchenbücher in einem Gemeindeamt archiviert oder wo findet man diese. Ich weiß zwar den Namen und das Geburtsdatum der Person, aber keine genaue Konfessionszugehörigkeit geschweige in welcher Kirchengemeinde sie verstorben ist.
Für Menschen, die mir etwas bedeuten, gehe ich durchs Feuer...für andere gehe ich nicht einmal ans Telefon !!!

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Dieter
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Beitrag von Dieter »

Hatt die Person in Gelsenkirchen gewohnt?

Gruß
Dieter

salife
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Beitrag von salife »

Sandra hat geschrieben:Mir fällt auf, dass auf den Fotos kaum gelacht oder gelächelt wird. Wann fing wohl die "Cheese-Generation" an? :roll:
Ich bin zwar nur Foto-Laie, aber ich könnte mir vorstellen, dass beim Fotografen so lange "stramm gestanden" wurde, bis das Filmmaterial kürzere Belichtungszeiten hergab. Bis dahin musste man halt ziemlich gerade stehen und durfte nicht das Gesicht verziehen, weil das Foto sonst verwackelt wurde.
Und ohne jetzt kunsthistorisch großartig bewandert zu sein, glaube ich mich zu erinnern, dass ja auch in der Malerei früher die abgebildeten Personen selten eine Gemütsregung gezeigt haben. Das Bild sollte den Porträtierten wohl so genau wie möglich zeigen, um ihn eben der Nachwelt zu erhalten, und ganz ähnliche Beweggründe hatten wahrscheinlich auch die ersten Leute, die sich haben fotografieren lassen: also möglichst würdevoll in die Kamera schauen...
Könnte sein, dass erst mit der zunehmenden Verbreitung privater Fotoapparate die Leute auch mal beim Lächeln "erwischt" worden sind - aber wie gesagt, ist alles nur so aus Halbwissen zusammengereimt :?; wo sind denn hier die Fotoexperten, die sich mit der Historie auskennen?

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