Alexander Pentek - Gelsenkirchen-Krimi

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pito
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Alexander Pentek - Gelsenkirchen-Krimi

Beitrag von pito »

Das erste(???) Buch des jungen Gelsenkirchener Autors Alexander Pentek sah ich gestern in der Bahnhofsbuchhandlung liegen: "Phobos - ein Gelsenkirchen-Krimi".
Die Webseite des Wartberg-Verlages liefert den Klappentext dazu:
wartbergverlag.de hat geschrieben:Ein Serienmörder, so vermutet der leitende Kriminalbeamte van Haaren, treibt in Gelsenkirchen sein Unwesen. Vier Morde in vier Tagen! Unterstützt wird van Haaren von der jungen, taffen Beamtin Jennifer, die er als seine Nachfolgerin sieht. Er ahnt nicht, mit welchen Ängsten Jennifer leben muss, die sie fast in den Selbstmord treiben. Als der Druck auf die Ermittler wächst, schalten sie den belesenen Eigenbrötler und Ex-Polizisten Karlheinz Kappler ein, der die zentralen Hinweise für die Lösung des Falles liefert.

http://www.wartbergverlag.de/sess/utn;j ... tartitem=0
Und liest man die Abiturientia des Schalker Gymnasiums, dann entdeckt man einen Alexander Pentek, der 2006 dort Abitur machte. KLICK
Echter Gelsenkirchener Schriftsteller-Nachwuchs also. ;-)

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Minchen
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Beitrag von Minchen »

Gerade frisch bei Junius erworben. :P
Ich bin schon sehr gespannt!

MichaL
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Re: Alexander Pentek - Gelsenkirchen-Krimi

Beitrag von MichaL »

wartbergverlag.de hat geschrieben:Ein Serienmörder, so vermutet der leitende Kriminalbeamte van Haaren, treibt in Gelsenkirchen sein Unwesen. Vier Morde in vier Tagen! Unterstützt wird van Haaren von der jungen, taffen Beamtin Jennifer, die er als seine Nachfolgerin sieht. Er ahnt nicht, mit welchen Ängsten Jennifer leben muss, die sie fast in den Selbstmord treiben. Als der Druck auf die Ermittler wächst, schalten sie den belesenen Eigenbrötler und Ex-Polizisten Karlheinz Kappler ein, der die zentralen Hinweise für die Lösung des Falles liefert.
So, nun habe ich das Buch nicht nur gekauft, sondern auch gelesen.

Ich muss sagen, dass ich schon bessere Krimis gelesen habe, aber auch sehr viele schlechtere. Die Personen und das Umfeld sind sauber beschrieben, die Story ist absolut stimmig, wenn auch die Lösungshinweise des "Eigenbrötlers" nicht so sensationell sind, wie da oben beschrieben.
Spannung kommt durch die häufigen Szenenwechsel auf und die Lösung ist weit genug hinten im Buch, dass man es tatsächlich zügig und gespannt bis zum Ende lesen möchte.

Und ich habe etwas neues kennengelernt: Kosmikophobie, die pathologisch überzeichnete Furcht vor dem Kosmos. Bei dieser Angststörung meidet der Kosmikophobiker Gedanken über den Kosmos, kosmische Ereignisse, kosmische Phänomene. Das verbunden mit Todesangst bei gleichzeitiger Todessehnsucht ist interessant zu lesen. Aber keine Sorge, zu sehr abgedreht ist das Buch nicht.

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Corbinian
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Beitrag von Corbinian »

Ich bekam freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zugeschickt und habe mich dem Buch natürlich gewidmet.

Mit Phobos, Furcht, liefert Alexander Pentek aus Gelsenkirchen sein 300-seitiges Kriminalromandebüt ab und entführt den Leser nicht nur in seine Heimatstadt sondern auch in die Abgründe der menschlichen Psyche. Dabei fasst er die Furcht, die in den Herzen und Gedanken der Menschen seines Romans vorherrschen, in fesselnde Worte.

Nach der kurzen Erläuterung, um was es sich bei Phobos handelt, steigt das Buch auch sogleich mit der Erläuterung der Furcht eines Protagonisten ein. Im Anschluss daran nimmt eine Mordserie ihren Anfang die in Gelsenkirchen so noch nie da war. Ein Arbeitsloser Fotograf in unglücklicher Ehe – und klischeehaftem Hartz-4 Leben – wird ertränkt aufgefunden. Im Anschluss daran folgen in drei Tagen drei weitere Morde und noch grausamere Leichenfunde, die die Polizei, allen voran Hellmut van Haaren und die junge Polizistin Jennifer Hartmann, nicht nur beruflich fordern. Nebenbei gibt es noch den Ex-Polizisten und „Eremiten“ Karlheinz Kappler, der im Laufe der Ermittlungen die wichtigen Hinweise geben muss, um den Serienmörder zu enttarnen und endlich zu stoppen.

Verschiedene Fährten und die Abgründe des Lebens der Gelsenkirchener führen den Leser in die Irre, erhöhen den Spannungsbogen und leider auch das blutige Bild, das sich bei einigen Morden im Kopf unweigerlich entwickelt. Leider haftet auch diesem Krimi das alte Klischee an, erst ganz am Ende den Mörder und seine Beweggründe wirklich vorzustellen.

Der Schreibstil des Autors ist gewöhnungsbedürftig, zum einen, weil er die von Kappler so geschätzten verschachtelnden Sätze selbst sehr gerne hat und zum anderen, weil er irgendwie zu Aufzählungen neigt, sei es von Stunde zu Minute zu Sekunde zu … oder bei der Vorstellung der einzelnen Protagonisten, die meist in einem Satz mit zig Adjektiven beschrieben werden. An das eine gewöhnt man sich mit der Zeit, das andere muss man nicht so lange ertragen, weil die Vorstellung dann auch meist schnell, zügig, spontan und endgültig abgeschlossen ist.

Fazit: Ein gelungenes Debüt mit kleinen Schwächen, die aber in zukünftigen Büchern, und ich hoffe sehr, dass es noch welche geben wird, wohl nicht mehr vorkommen werden. Ein spannender Krimi mit guten Charakteren, einigen Litern Blut und einer späten Aufklärung, wie es eben sein soll.
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht.


Stoop
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Beitrag von Stoop »

Ich habe soeben "Phobos" zu Ende gelesen und ich muss sagen: Ich bin beeindruckt! Weniger vom gelegentlich etwas ungeschliffenen Schreibstil, schon eher vom raffinierten Plot, den geschickt ausgelegten falschen Fährten und der Überraschung am Schluss, vor allem aber von den erstaunlich tiefgründigen Bezügen zu Geschichte, Religion bzw. Mythologie und Psychologie. Kann man diese vielen Details und Zusammenhänge einfach so recherchieren? Ich denke, da muss eine besondere Affinität des jungen Autors zu diesen Bereichen bestehen. Jedenfalls ist es großartig, wie es ihm gelingt, aus ihnen einen mystisch-magischen Hintergrund für die Romanhandlung zu gestalten und sie in die Charakterzeichnung einfließen zu lassen: Respekt, Respekt!
Vielleicht wächst da ein neuer Klaus-Peter Wolf heran?! Dieses Erstlingswerk ist unbedingt empfehlenswert und ich hoffe auf weitere Romane aus der Feder von Alexander Pentek.
Zuletzt geändert von Stoop am 09.06.2010, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Begine
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Alexander Pentek-GHelsenkirchen-Krimi

Beitrag von Begine »

ich hab das Buch schon letztes Jahr August gelesen und es hat mir nicht gefallen.
Hab es auch nicht zu Ende gelesen was bei mir sehr, sehr selten geschieht.
Als Kriminalroman hab ich schon bessere gelesen und die Hauptakteure: eine Kommisarin mit einer sehr heftigen Phobie und wenn ich mich erinnere, ihr Freund mit einem fast schon religiösem Wahn. Ich fragte mich beim Lesen wo hat ein so junger Autor recherchiert und wie kommt er auf solche pathologischen Figuren.

Stoop
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Beitrag von Stoop »

@ Begine:

Die Romanfiguren, zumindest die wichtigen, sind in der Tat äußerst schräg, aber das macht ja gerade ihren beklemmenden Reiz aus! Insgesamt ist die Atmosphäre ausgesprochen düster, allerdings auf ganz andere Art als sonst in Krimis. Wie weit hast du das Buch denn gelesen? Der Schluss hat es noch mal ganz besonders in sich!

Margit Kruse
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Beitrag von Margit Kruse »

Alexander Pentek liest übrigens am Samstag, den 12.6. um 12 Uhr in der Mayerschen in GE!

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Begine
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Alexander Pentek-GHelsenkirchen-Krimi

Beitrag von Begine »

a)ich glaube nach dem zweiten Mord hab ich aufgehört zu lesen.
Ich hab das Buch noch, bei soviel positiver Kritik,vielleicht les ich es jetzt mal zu Ende.
Vielleicht....

Stoop
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Beitrag von Stoop »

Anders gelagert, auch nicht mehr so ganz aktuell, aber ebenso lesenswert, vor allem für diejenigen, denen der Schmerz der 4-Minuten-Meisterschaft des FC SChalke 04 vom 19 Mai 2001 noch in der Seele brennt:

t. student : Der Meister der Rache Ein Fußball-Krimi

19. Mai 2001, 17:20 Uhr. Fußballdeutschland liegt im Schockzustand. Soeben hat der FC Schalke 04 durch eine höchst umstrittene Schiedsrichterentscheidung die deutsche Meisterschaft verloren. Millionen von Fans der Königsblauen sind am Boden zerstört und sehen sich um die Früchte einer großartigen Saison betrogen.
Einer jedoch beschließt zu handeln und mit den Unparteiischen abzurechnen. Wer ist der »Meister der Rache«, der mit chirurgischer Präzision Deutschlands Pfeifenmänner über den Jordan schickt? Und wer sind die beiden finsteren Drahtzieher im Hintergrund, die ob der dramatischen Ereignisse zunehmend nervöser werden?
Hauptkommissar Günter Matowski, selbst glühender Schalke-Fan, steht vor dem spektakulärsten Fall seiner Karriere.

Literareon im Herbert Utz Verlag, München 2005, ISBN 978-3-8316-1209-3

www.literareon.de

Meine nächste Lektüre: Erik Wegener: Elf Feinde, Kunst und Textwerkverlag, München 2009
„11 Feinde“ handelt von Niko Malente, dem eingeschworenen Anhänger des FC Schalke 04.

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brucki
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Beitrag von brucki »

DerWesten am 25.02.2012 hat geschrieben:Literatur

Eine Blutspur führt durch die Stadt

Gelsenkirchen. Der U-Bahnschacht im Gelsenkirchener Hauptbahnhof ist hoffnungslos überfüllt: Ein Schalke-Heimspiel steht an. Doch da wird ein Mann plötzlich vor die einfahrende Straßenbahn gestoßen... Der neue Gelsenkirchenkrimi „Ares“ des jungen Autors Alexander Pentek aus Rotthausen beginnt mit blutigen Bildern. Und die spinnen sich wie ein roter Faden auch durch das ganze Buch.
Weiter: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... x616616541

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Prömmel
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Ares

Beitrag von Prömmel »

Hier
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 826#401826
und in einigen der folgenden Beiträge wurde auf den Krimi auch schon mal eingegangen.

Da das Buch schon 2012 erschienen ist, ist es nicht ganz sooo neu (wie der Artikel behauptet). Es handelt sich allerdings wohl um den aktuellsten (Gelsenkirchen-)Krimi von Alexander Pentek.
Lesenswert und spannend ist er aber auf alle Fälle - auch wenn man die anderen, vorher erschienenen Krimis noch nicht kennt.
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß. der weiß mehr
als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.

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brucki
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Re: Ares

Beitrag von brucki »

Prömmel hat geschrieben: (wie der Artikel behauptet).
Der Artikel ist auch nicht so neu. Ich hab ihn nur gerade entdeckt. :roll:

Was aktuelles:
Lokalkompass am 13.11.2013 hat geschrieben:Gelsenkirchener verbreitet Angst & Schrecken

Gelsenkirchen: Wissenschaftspark Gelsenkirchen |
„Du wirst nie wieder wie zuvor sein. Und wofür? Für nichts! Willst du dich selber hassen und verachten, soll dir vor deinem eigenen Schatten grauen? Willst du zwischen Mödern, Sadisten und Verbrechern verrotten? Überstürzt hastet der Mann die Treppenstufen zur U-Bahn hinab. Verzweifelt sieht er sich um, während seine schweißnassen Hände sich nicht von der Tasche lösen. Derweil fiebert die dichtgedrängte Menschenmenge auf dem Bahnsteig ausgelassen dem Spiel in der Arena entgegen - nicht ahnend, wie nah der Schrecken schon ist...“

Alexander Pentek sorgt für Gänsehaut bei den Lesern

Mit diesem Text auf dem Buchrücken versetzte der Gelsenkirchener Autor Alexander Pentek im vergangenen Jahr mit seinem dritten Krimi „Ares“ seine Fan-Gemeinde in „Angst & Schrecken“. Damals aber noch unter dem Signet des Brockmeyer Verlages. Sein aktuelles Buch „Charon“ hat Pentek bereits in seinem eigenen Verlag, eben Angst & Schrecken, veröffentlicht.

Weiter: http://www.lokalkompass.de/gelsenkirche ... 68076.html



Alle Romane von Alexander Pentek werden übrigens am Stand des Heimatbundes auf dem Ückendorfer Weihnachtsmarkt am 2. Advent erhältlich sein (auch der bereits vergriffene erste Band)! :D



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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Hat die WAZ abgeschrieben? Heute steht:
"Ein Verleger verbreitet Angst und Schrecken"....

http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 27727.html
Zuzu

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