... und hier ein neuer Versuch:
Die Feuerwache an der Leithestraße, Rheinelbe Bergbau AG, die Glückauf-Brauerei, der Glückauf-Keller, die Leithestraße selbst, die Künstlersiedlung, Hövelmann, Schulte-Kemna, Nienhausen und Eickenscheidt gehören zu meiner Lebensgeschichte.
Und ich habe an dieser Stelle bereits ein Problem: Alle (?) bemerkten, dass der Hof an der Hövelmannstraße 73-75 Hövelmannshof (wenn dieser überhaupt einen Namen hatte) hieß, nicht aber Eickenscheidtshof, wie ich bemerkte und dieses von 1948 bis 1965 immer nur hörte, davon selbst sprach und mindestens einmal im Monat dort war. Es leben noch heute mindestens 4 Personen, die dort gewohnt haben und meine Vettern sind. Schon an dieser Stelle sei verraten, dass die Belege für meine These schon in diesem Thread stehen, wobei eins von mir etwas unglücklich eingebaut ist.
Ob Großväter, Vater, Onkel, Bruder oder Vetter, sie alle waren bei der Rheinelbe Bergbau AG sowie ihren Verflechtungen mit der GBAG und Vereinigte Stahlwerke beschäftigt.
Ein Enkel meines Großvaters war von 1998 bis 2001 in leitender Stellung bei der Ruhrkohle AG, der selbst 1951 auf Holland als kaufmännischer Lehrling begann. Holland gehörte wie Graf Moltke (Gladbeck), Nordstern, Bonifacius, Pluto, Zollverein usw. zur Rheinelbe Bergbau AG.
Zunächst möchte ich aber die Hausnummerierung in Erinnerung rufen, denn diese stieß in Deutschland auch auf Widerstand und wurde keinesfalls nur begrüßt und erinnert mich noch immer an die Volkszählung im Jahre 1987 (siehe auch "
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... eutschland" und "
https://www.bpb.de/politik/hintergrund- ... 22-05-2017"), die viele Proteste hervorrief.
Vorreiter der Hausnummerierung in Europa war ohne Zweifel Frankreich. Einer der berühmtesten Hausnummern der Welt ist sicherlich "4711" in Köln (siehe auch
https://de.wikipedia.org/wiki/4711#Gesc ... ummer_4711).
Aber Deutschland wäre nicht Deutschland, wenn die Nummerierung nicht optimiert worden wäre, wie so vieles im 19. Jahrhundert als das Prädikat "Made in Germany" vom Kennzeichen minderwertiger Ware zum Zeichen für Qualität wurde.
Und so kennen wir heute Straßen und Plätze, bei denen die einzelnen Häuser, ja sogar oft die einzelnen Zugänge nummeriert sind. Aber nicht nur das. Eine Straßenseite trägt stets gerade Nummern, die gegenüberliegende Straßenseite ungerade Nummern und das fortlaufend. Was häufig vergessen wird, ist die Tatsache, dass die Nummerierung mit den niedrigsten Ziffern stets auf die kürzeste Verbindung zum Stadtkern verweist. So kann man auch von jedem Punkt einer Stadt zum Stadtkern gelangen, und dass ohne Handy oder Karte. Wenn man den Stadtkern von Gelsenkirchen im Bereich von Hauptbahnhof, Machensplatz und Bahnhofstraße ausmacht, weiß man, dass die Glückauf-Brauerei eine niedrigere Hausnummer als der Glückauf-Keller hatte.
Wenn das nicht der Fall ist, dann ist das ein klarer Hinweis darauf, dass das entsprechende Gebiet im Laufe der Zeit eine andere Gebietszugehörigkeit erfahren hat.
So ist das auch unter anderem bei der Hövelmannstraße gewesen. Das Gebiet gehörte früher zu Essen/Rotthausen und da lag eben das Ortszentrum an anderer Stelle. Heute aber wurde aus den Hausnummern 73-75" eine "1".
Wohnungsbeschaffung, Wohnungsbau waren für die Rheinelbe Bergbau AG (wie für alle anderen Bergbauunternehmungen auch) von existenzieller Bedeutung, um Mitarbeiter anzuwerben. Die Bezeichnung "Kostgänger" umschreibt nicht gerade wohlwollend die Wohnungsnot vieler Arbeiter.
Und die Feuerwache Rheinelbe wuchs mit der allgemeinen Entwicklung mit. Hier ein Geschichtsüberblick: "
https://grubenwehr-grubenrettungswesen. ... sen-herne/" (mit vielen Bildern von der Feuerwache und der Personalentwicklung)
Um dem steigenden Personalbedarf Rechnung tragen zu können und Leute anwerben zu können, wurden Umbauten und Neubauten in unmittelbarer Nähe zur Feuerwache Rheinelbe vorgenommen. Das lässt sich gut aus den Adressbüchern der Stadt Gelsenkirchen ablesen. In der Hövelmannstraße 73 und 75 waren 1939 folgende männliche Personen gemeldet: 33 und davon 12 Feuerwehrmänner.
Nachstehend a) ein Lageplan des Eickenscheidshofes (Rheinbelbe), b) Auszug Heritage: Schulte-Kemna/Eickenscheidt und c) ein Luftbild.
Quod erat demonstrandum, wie des Vorfahren des kleinen Italieners sagten.
Wer lobt ist mächtig. Wer gelobt wird ist schwach. Wer gelobt werden möchte ist ein Sklave.