Feuerwache an der Leithestraße

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Verwaltung
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Feuerwache an der Leithestraße

Beitrag von Verwaltung »

Die gehörte doch sicher mal zur Zeche Rheinelbe, oder?
Bild1996

Die alte Feuerwache wurde noch in den 90ern (?) aus irgendeinem Grund abgerissen. Das Gelände liegt seitdem brach. Nichts hat sich dort getan. :?

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brucki
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Beitrag von brucki »

Zuerst stand ein Bauschild dran, daß u. a. Dachdecker Gerd Hojnacki (als Bauherr) das Ensembel saniert. Und dann wurde es plötzlich abgerissen. Hintergründe kenne ich leider nicht. Ich nehme an, finanzielle!
Zuletzt geändert von brucki am 13.12.2007, 08:03, insgesamt 1-mal geändert.

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Die Feuerwache gehörte zur Zeche Rheinelbe und war eine bekannte Einrichtung im Bergbau, da sie bei mehreren Grubenunglücken Rettungskräfte und Rettungseinrichtungen zur Verfügung gestellt hat.

Ich habe vor ca. acht bis zehn Jahren mehrfach mit einem Bottroper Investor gesprochen. Die suchten Pläne und Unterlagen zur Feuerwache. Aber offensichtlich ist das Projekt gescheitert und da kein neuer Investor in Sicht war, wurden die Gebäude letztlich abgebrochen.

Karlheinz Rabas
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Schacht 9
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Feuerwache

Beitrag von Schacht 9 »

Bild
Werksfeuerwehr der Zeche Rhein-Elbe um 1900.

pito
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Beitrag von pito »

Hätte ein schöner Standort für Kreative draus werden können. Mit Turmzimmer. Ach ja ... :cry:

@Schacht 9: Dieses Bild zeigt aber ein anderes Gebäude oder?

pito
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Beitrag von pito »

Abgerissen für nichts und wieder nichts. Der Platz ist bis heute leer! :x
Bild

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Von-Ückendorf-nach-Leithe
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Beitrag von Von-Ückendorf-nach-Leithe »

Hallo Forum,

war nicht genau gegenüber der jetzt abgebrochenen Fw.-Wache der Vorgängerbau, d.h. auf der anderen Straßenseite (müßte Leithestraße 42 sein)? Das dort vorhandene Gebäude ist sehr schön restauriert und die Einfahrten für die Fahrzeuge sind gut zu erkennen.

@ pito
Du dürftest Recht haben; das von Schacht 9 gezeigte Bild ist nicht die jetzt abgebrochene Wache. Ob das der zuvor beschriebene Bau ist, wage ich zu bezweifeln, da ich den Förderturm nicht zuordnen kann. Er müsste - wenn es das Gebäude Leithestraße 42 sein sollte - südlich von der Wache liegen. Allenfalls Holland 5 könnte es sein, aber da bin ich mir wirklich nicht sicher.

@ Karlheinz Rabas
Was hat der Investor denn damals geplant gehabt?
Glück Auf!
Thomas

PEDY1965
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Das schöne Haus an der Leithestrasse 42?

Beitrag von PEDY1965 »

Ja das schöne Haus ich bleibe dort auch gerne stehen.
War heut erst wieder in der Gegend
LGPedy1965
Bild

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Bummi
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Beitrag von Bummi »

Von-Ückendorf-nach-Leithe hat geschrieben:Hallo Forum,
war nicht genau gegenüber der jetzt abgebrochenen Fw.-Wache der Vorgängerbau, d.h. auf der anderen Straßenseite (müßte Leithestraße 42 sein)? Das dort vorhandene Gebäude ist sehr schön restauriert und die Einfahrten für die Fahrzeuge sind gut zu erkennen.

@ pito
Du dürftest Recht haben; das von Schacht 9 gezeigte Bild ist nicht die jetzt abgebrochene Wache. Ob das der zuvor beschriebene Bau ist, wage ich zu bezweifeln, da ich den Förderturm nicht zuordnen kann. Er müsste - wenn es das Gebäude Leithestraße 42 sein sollte - südlich von der Wache liegen. Allenfalls Holland 5 könnte es sein, aber da bin ich mir wirklich nicht sicher.

@ Karlheinz Rabas
Was hat der Investor denn damals geplant gehabt?
Hallo,
also soweit ich weiß, gehörte das beschriebene (und von PEDY1965 fotografierte) Gebäude nicht zur Feuerwache sondern zur Glückauf-Brauerei. Die großen Tore waren auch nicht für Löschzüge der Grubenwehr! Vielmehr standen seinerzeit darin die Brauereipferde, die damals noch die Bierkutschen zogen. Na gut, damit wurde sicher auch so mancher BRAND gelöscht - aber eben keiner der mit Flammen und Feuer einher geht. :wink:
Mein Vater hat bei der Grubenwehr gearbeitet und ich kenne das abgerissene Gebäude noch zu gut aus meinen Kindertagen, wenn wir Papa mittags den Henkelmann brachten. War immer ein tolles Erlebnis, denn wenn man über den Innenhof ging und die Tore zu den Löschfahrzeugen offenstanden, konnten wir Kinder so manchen Blick auf die Einsatzfahrzeuge werfen. :shock:
Ich weiß nicht genau wann (kann mir Jahreszahlen so schlecht merken und muss da immer nach Eselsbrücken suchen), aber nachdem die Grubenwehr - so etwa Ende der Sechziger bis Anfang der Siebziger - in die Gebäude der Zeche Pluto in Wanne-Eickel umzog, stand der Bau an der Leithestraße lange leer und die großen Garagen wurden Jahre später einzeln an interessierte Anwohner vermietet.
Um das Jahr 2000 oder etwas später, hatten sich ein bekannter Gelsenkirchener Architekt und ein alteingesessener Gelsenkirchener Dachdecker dafür interessiert, die alte Wache zu kaufen und umzubauen. Es sollten sowohl schicke Wohnungen oder Büros, Arztpraxen sowie Geschäfte darin entstehen. So ein richtig niedliches Center für uns Bewohner dieses Ückendorfer Zipfels. Ich freute mich damals total, denn all das fehlt bis heute in unserem Bereich. Leider gab es aber wohl auch rechtliche Probleme wegen der Nutzungsänderung und die potentiellen Investoren haben sich letztendlich von diesem tollen Projekt verabschiedet. (Stand alles auch groß und breit in der WAZ, aber ich komme da momentan nicht ins Archiv - wird noch überarbeitet.)
Schade !!! Der Abriss der alten Grubenwehr-Wache tat mir richtig weh und hat wieder ein Stück meiner Kindheitserinnerungen aus diesem Stadtbild weggeputzt. Mit den neumodischen Tectum-Klötzen und dem wilden Parkplatz kann und will ich mich immer noch nicht anfreunden ... bin da vielleicht etwas komisch.
Liebe Grüße,
Bummi
Gut gemeint ist längst nicht gut gemacht !!!

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Von-Ückendorf-nach-Leithe
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Re: Feuerwache an der Leithestraße

Beitrag von Von-Ückendorf-nach-Leithe »

Verwaltung hat geschrieben:Die gehörte doch sicher mal zur Zeche Rheinelbe, oder?
Bild1996

.....
Vorne rechts hatte offenbar noch ein anderes Gebäude gestanden. Weiß jemand, um was es sich dabei gehandelt hat?

Jedenfalls dürfte das Gebäude neben der Feuerwache so lange nicht gestanden haben, wenn man die Karte von 1954 vergleicht (=> http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 1954_1.jpg => siehe oberen rechten Zipfel des mit Rhein-Elbe-Park bezeichneten Geländes und dann gegenüberliegende Straßenseite rechts).
Glück Auf!
Thomas

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Bummi
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Re: Feuerwache an der Leithestraße

Beitrag von Bummi »

Von-Ückendorf-nach-Leithe hat geschrieben: Vorne rechts hatte offenbar noch ein anderes Gebäude gestanden. Weiß jemand, um was es sich dabei gehandelt hat?

Jedenfalls dürfte das Gebäude neben der Feuerwache so lange nicht gestanden haben, wenn man die Karte von 1954 vergleicht (=> http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 1954_1.jpg => siehe oberen rechten Zipfel des mit Rhein-Elbe-Park bezeichneten Geländes und dann gegenüberliegende Straßenseite rechts).
Hallo,
auf dem Grundstück, das Du meinst, stand die eingeschossige Werkstatt / bzw. das Lager der Grubenwehr.
Zur Straße hin gab es ein großes Rolltor und ich meine mich zu erinnern, dass eine Verbindungstür in eine der Garagen führte.
Wenn ich mich recht erinnere, ist diese Werkstatt erst einige Jahre nach der Umsiedlung der Grubenwehr aufs Plutogelände abgerissen worden.
Dieses Bild von salife aus dem Brauerei-Fred ist 1980 gemacht worden, als die Brauerei abgerissen wurde. Da stand die Werkstatt aber noch - ganz links kannst Du das Tor zur Werkstatt und das erste Fenster (ich meine es waren Glasbausteine) noch so gerade eben zwischen Baum und Laterne erkennen.

Bild

Liebe Grüße,
Bummi
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hoppi
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Beitrag von hoppi »

pito hat geschrieben:Hätte ein schöner Standort für Kreative draus werden können. Mit Turmzimmer. Ach ja ... :cry:
Ohne jeden Zweifel ist es immer wieder bedauerlich, wenn so prägnante ("schöne" will ich bewußt nicht sagen) alte Gebäude der Abbruchbirne zum Opfer fallen.

Allerdings sollten wir in solchen Diskussionen auch ein klein wenig realistisch bleiben. Solche Gebäude sind meist nicht zu Wohnzwecken gebaut worden, eine Sanierung und Modernisierung (und sei es nur so weit, daß es den gesetzlichen Mindesanforderungen an Bausicherheit etc. entspricht) verschlingt in der Regel jede Menge Geld.

Dieses Geld muß wieder reingeholt werden. Die Idee, so ein Gebäude zu Arzt- und Rechtsanwaltspraxen, Büros etc. umzubauen hätte vielleicht eine solche Chance beinhaltet, die Modernisierungskosten wieder einzuspielen, aber scheinbar bestand ja nicht genügend Nachfrage. Wenn ein Investor eine realistische Chance auf erzielbare Gewinne gesehen hätte, hätte er schon zugeschlagen.

Aus solchen Gebäuden dann ein "Quartier für Kreative" zu machen (wie für viele viele anderen Stellen, Ladenlokale, Gebäude auch vorgeschlagen) ist eine schöne Idee. Die fällt einem auch immer sofort ein, denn Kreative brauchen Platz und bevorzugen i.d.R. ein solches oder ähnliches Gebäudeensemble und -umfeld (siehe Kunststation Rheinelbe nur wenige hundert Meter weiter).

Das Problem ist aber, daß die "Kreativen" leider meist nicht zu den gut-Betuchten in unserer Gesellschaft gehören, m.a.W. keine hohen Mieten zahlen können und als Folge die Kosten einer Modernisierung oder auch nur Basisinstandsetzung solcher Gebäude kaum wieder einzuspielen sind. Also werden private Investoren eher die Finger davon lassen.

Bleibt dann wieder der Ruf "Dann kann die Stadt das ja kaufen und Künstlern zur Verfügung stellen". Das aber wird sie genau nicht können, seit den 80ger Jahren ist (nicht nur) unsere Stadt chronisch pleite. Und jetzt ist wohl ein Punkt erreicht, wo für nichts, was nicht unbedingt notwendig oder gesetzlich vorgeschrieben ist, auch nur noch ein einziger Euro ausgegeben werden kann (und darf). Das wir uns überhaupt noch ein Musiktheater, leisten können und dürfen, grenzt doch schon an ein Wunder.

Lange Rede kurzer Sinn: Ja, es ist immer wieder schade, wenn alte, stadtteilprägende Bauten verschwinden. Aber es läßt sich einfach nicht jeder Backstein retten, damit müssen wir wohl leben. Es sei denn, es finden sich Privatinitiativen, die da mal aktiv werden (mit Geld und Arbeit, nicht nur mit Ideen und Forderungen). Aber auch daran besteht ja leider ein erheblicher Mangel.

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brucki
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Beitrag von brucki »

hoppi hat geschrieben: Es sei denn, es finden sich Privatinitiativen, die da mal aktiv werden (mit Geld und Arbeit, nicht nur mit Ideen und Forderungen). Aber auch daran besteht ja leider ein erheblicher Mangel.
Aber es gibt sie, siehe Herr Werner bei der Zeche Holland. Ein Beweis, daß es funktioniert.

Es ist sicherlich kein Kinderspiel so etwas zu stemmen. Trotzdem treibt es mir die Zornesröte in den Kopf, wenn ich sehe, daß das Motto allzu oft heißt "Abreißen und Neubauen - weil's billiger und einfacher ist". So ist uns irgenwann eine gesichtlose Stadt sicher :(

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hoppi
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Beitrag von hoppi »

Was Herr Werner aus den Malakow-Türmen und Nebengebäuden gemacht hat ist in der Tat allen Respekt wert. Zumal der Mietpreis pro qm in diesen Wohnungen sogar recht sozial ist, die hohen Mietkosten kommen ja in erster Linie durch die größtenteils riesigen Wohnungen zu stande.

Bezogen auf die Möglichkeit, solche Sanierungsobjekte dann an Künstler zu übergeben, stößt das doch wieder an seine Grenzen. Denn welcher Künstler kann sich Monatsmieten im vierstelligen Bereich plus Nebenkosten schon leisten?

Deine Zornesröte kann ich natürlich gut nachvollziehen. Bei mir ist es weniger Zorn als Trauer, aber das kommt letztlich aufs gleiche raus.

pito
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Beitrag von pito »

brucki hat geschrieben:... daß das Motto allzu oft heißt "Abreißen und Neubauen ...
Oder wie in diesem Fall: "Abreißen und den Platz einfach leer lassen - damit man das Ding los ist".

@hoppi: Ja, es ist alles nicht einfach und die Leithestraße ist auch etwas weit ab vom Schuß. Die Kombination Kreative und Privatinitiative, das wär's.

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