Israel-Konflikt

Menschen vieler Nationen leben in Gelsenkirchen friedlich zusammen. Erzählt aus eurem multikulturellen Alltag.

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heen
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Re: Israel-Konflikt

Beitrag von heen »

Es wird nicht besser.
Zur Zeit werden mögliche Verstöße bei der Demonstraton in Essen untersucht.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgeb ... n-100.html

Hier mal ein Beispiel, das faktisch sehr wohl Taten folgen:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/wuer ... -1.6298336

Zu der FFF-Aktivistin.
matz hat zu dem Problem FFF und Antisemitismus hier einen schönen Artikel aus dem "Tagesspiegel" eingestellt.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 99462.html

Doppelgänger
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Re: Israel-Konflikt

Beitrag von Doppelgänger »

Man kann schon längst handelt, will aber nicht. Ein striktes Durchgreifen würde von den üblichen Verdächtigen wieder als „rechte Polizeigewalt“ geframed werden.

Bei den Anti-Maßnahmen-Demos in der Corona-Zeit war ein hartes Durchgreifen natürlich möglich. Aber hunderte Islamisten lassen halt eher die Fäuste sprechen, als einige Maßnahmekritiker. Da werden unter dem Deckmantel der Deeskalation augenscheinlich antisemitische Akte de facto geduldet, damit es nicht so hitzig und zum Pulverfass wird.

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Minchen
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Re: Israel-Konflikt

Beitrag von Minchen »

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 9960388.ht

staedte/gelsenkirchen/gelsenkirchen-kapituliert-angst-statt-zeichen-fuer-frieden-
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

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heen
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Re: Israel-Konflikt

Beitrag von heen »

Es geht in dem von Minchen verlinkten Kommentar um diese Nachricht:
WAZ+ Angst vor Extrmisten in Gelsenkirchen: Friedensweg abgesagt vom 6.11. https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 60358.html
In dem Artikel wird berichtet warum der für den 24. Oktober geplante Friedensweg von Christen, Juden und Muslime durch die Altstadt abgesagt wurde.
Der jüdischen Gemeinde war das öffnen der Synagoge, anlässlich der Veranstaltung, im Hinblick auf die Ereignisse in Israel ab den 7. Oktober zu gefährlich.
Siehe auch hier: https://www1.wdr.de/nachrichten/antisem ... k-100.html
Auch die Moscheegemeinden war eine Teilnahme zu unsicher, unter den Muslimen gäbe es zur Zeit eine große Verunsicherung, dass sie wohlmöglich Ziel von Islamfeinden und anderen radikalen Kräften von Links und Rechts werden könnten, auch könne man nicht ausschließen, dass sich ein oder mehrere "schwarze Schafe" unter der muslimischen Gruppe mischen und die Veranstaltung erheblich stören.
Siehe auch hier: https://www1.wdr.de/nachrichten/landesp ... l-100.html
Britta Möhring, als Organisatorin auf der christlichen Seite und der Integrationsbeauftragte Mustafa Cetikaya sahen die Gefahr, dass sich die Absage der Veranstaltung durchaus als Einknicken gegenüber Radikalen lesen lassen könnte und wiesen darauf hin, das einige Mitglieder des Arbeitskreises Friedensweg und -gebet die Veranstaltung nach dem Muster "Jetzt erst recht!" durchziehen wollten.
Es überwogen die Sicherheitsbedenken.
Mamrotski, Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde erhofft sich von Akteurinnen und Akteuren aus Politik und Gesellschaft unterstützung und Solidarität.
Der Integrationsbeauftragte der Stadt wies auf die unterschiedlichen Perspektiven, bezüglich der Ereignisse in Nahost hin.
Möhring möchte nicht mehr warten. Sie setzt auf ein gemeinsames Schreiben aller Gemeinden im Kirchenkreis.
Im Frühjahr 2021 gab es anlässig der Ausschreitungen vor der Synagoge eine Solidaritätsbekundung der Stadtkirche.

Der Kommentator ist der Meinung, dass Gelsenkirchen vor einer möglichen Gefahr kapituliert hat und die Stadt-Gesellschaft der Angst nicht genug entgegenstellen könnte.
Man kann seine Kritik durchaus als Aufforderung zu "Jetzt erst recht!"-Aktionen sehen.

Knut hat hier an die Veranstaltung am 9. Nov. erinnert.
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... 07#p523107

Die Amadeu Antonio Stiftung hat ihr Lagebild Antisemitismus #12 veröffentlicht.
Wie immer sehr interessant: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/ ... s-digital/

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Mechtenbergkraxler
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Re: Israel-Konflikt

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Bei uns hier gibt es am 9. November eine (hoffentlich große) Demo zur Erinnerung an die Reichspogromnacht und zur Solidarität mit dem von Terroristen angegriffenen Israel. Meine Frau und ich sind auf jeden Fall mit dabei. Wir wollen die Straße nicht den Fans frauenfeindlicher und antisemitischer Ideologien überlassen.

Die Rede von Habeck als Quelle antisemitischer Übergriffe von Kriminellen anzusehen, bleibt dem Dauernarrativ von Doppelgänger ("die da oben wissen nicht, was ich, also das Volk, eigentlich will") überlassen. Endlich hat mal einer Klartext geredet: Wer Toleranz für sich fordert, kann sie nicht anderen Menschen verweigern. Und kriminelles Tun gehört hart bestraft, gerne auch inklusive Rausschmiss. Das Problem sind da wohl eher bestimmte Ordnungskräfte und Juristen, die ganz bewusst durch unterlassenes Handeln Unzufriedenheit in der Bevölkerung erzeugen wollen. Da was von "links-grün-(versiffter fehlt noch bei Doppelgänger)" Meinungsmafia zu schwurbeln, ist so was von daneben. Die aufgedeckten Chatgruppen zeigen ein ganz anderes Bild.

MK
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rumbalotte
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Re: Israel-Konflikt

Beitrag von rumbalotte »

Doppelgänger hat geschrieben:
06.11.2023, 21:07
Man kann schon längst handelt, will aber nicht. Ein striktes Durchgreifen würde von den üblichen Verdächtigen wieder als „rechte Polizeigewalt“ geframed werden.

Bei den Anti-Maßnahmen-Demos in der Corona-Zeit war ein hartes Durchgreifen natürlich möglich. Aber hunderte Islamisten lassen halt eher die Fäuste sprechen, als einige Maßnahmekritiker. Da werden unter dem Deckmantel der Deeskalation augenscheinlich antisemitische Akte de facto geduldet, damit es nicht so hitzig und zum Pulverfass wird.
Doppelgänger hat geschrieben:
06.11.2023, 18:58
Und _nach_ seiner Rede kamen die antisemitischen Aufläufe in Essen und anderen Städten. Danach die üblichen Floskeln der "vollen Härte des Gesetzen" - denen faktisch nie Taten folgen.

Außerdem weiß Habeck eines: ein beachtlicher Teil seiner links-grünen Blase (grüne Jugend, FFF-Umfeld, antikapitalistische Linke usw.) bekennen sich nicht klar zum Existenzrecht Isreals. Zum "refugees welcome"-Narrativ gehört leider zu oft, dass islamischer Antisemitismus "nur eine rechte Verschwörungstheorie von Springer und co" ist.

Ein Beispiel für das Umfeld der Grünen: https://www.fr.de/panorama/israel-krieg ... 82686.html
Geht es auch ein bisschen weniger dick aufgetragen ohne Stammtisch?

Peter
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Minchen
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Re: Israel-Konflikt

Beitrag von Minchen »

Ich fand kürzlich diesen ermutigenden Artikel auf WeltOnline:

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... sitesearch

"Der Iran sät Hass gegen Israel. Doch das Volk macht nicht mehr mit."
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

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heen
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Re: Israel-Konflikt

Beitrag von heen »

Mal ein Artikel aus dem SPIEGEL.
https://www.spiegel.de/ausland/antisemi ... d7d45272e7
Da geht es um Antisemitismus, eine alte Botschaft von Bin Laden, die älteren unter uns werden sich erinnern, aus dem Jahr 2002 (Brief an das amerikanische Volk) und Verschwörungstheorien bei jungen Menschen.
SPIEGEL hat geschrieben:SPIEGEL: Woher kommen diese ständige Gereiztheit und der Wunsch nach moralischer Absolutheit?

Mattsson: Ich erzähle gern ein Gedankenexperiment des Soziologen Zygmunt Bauman: Die gegenwärtige Gesellschaft, die er liquide nennt, befindet sich demnach gewissermaßen in einem Flugzeug. Jeder weiß, wie er an seinen Platz gekommen ist, kennt aber kaum jemanden um sich herum und weiß auch nicht, wer am Steuer sitzt. Und dann stellen sie sich vor: Es kommt die Durchsage, dass niemand lenkt. Für viele Menschen ist das unerträglich. Sie können diese Art von Unsicherheit nicht ertragen. Daher ist es leichter, sich vorzustellen, dass wir von den falschen Menschen gelenkt werden als von gar niemandem. Viele radikalisieren sich lieber, als diese Unwägbarkeit zu akzeptieren.

Quiqueg
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Re: Israel-Konflikt

Beitrag von Quiqueg »

Unter dem 10. Oktober veröffentlicht pax christi Deutschland folgende Erklärung:

„Wir sehen in den Nachrichten die um Angehörige weinenden Menschen, wir sehen die Zerstörung der Städte und wir spüren die Sinnlosigkeit eines weiteren Krieges. Wir trauern mit den Menschen um die vielen Toten und sind solidarisch mit allen Obpfern dieses Krieges. Wir appellieren an die palästinensische Bevölkerung, die Gefolgschaft in diesem Waffengang zu verweigern. Die israelische Regierung bitten wir, alles zu tun, um weitere Eskalationsstufen des Krieges und das weitere Töten von Menschen zu vermeiden. Angesichts der Siedlergewalt im Westjordanland, der Landenteignung, der Abriegelung des Gazastreifens und des mangelnden Interesses der EU und der Bundesregierung an der Mithilfe zu einer Zwei-Staatenlösung blicken wir nun auf ein Versagen der internationalen Gemeinschaft. Pax christi ist der Überzeugung, dass das Aussetzen von Unterstützungsleistungen durch EU und Bundesregierung gegenüber der palästinensischen Bevölkerung das falsche Zeichen ist. Die Verweigerung von Hilfe fördert eher die Gewalt der Verzweiflung. Bundesregierung und EU müssen sich ihrer Verantwortung für die Region stellen und nach Lösungen suchen, die beiden Völkern Selbstbestimmung und Sicherheit bieten“.


Das war kurz nach dem verbrecherischen Überfall der Hamas. Im Lichte dessen, was mittlerweile der Weltöffentlichkeit bekanntgeworden ist, wäre gegenüber der Hamas und ihren Gefolgsleuten, eine schärfere Sprache zu wünschen. Und nichts spricht dagegen, die Mittelverwendung beispielsweise der Friedrich Ebert-Stiftung, des Willy-Brandt-Hauses in Jerusalem, der Konrad-Adenauer- und der Rosa-Luxemburg- Stiftung , amnesty International, Ärzte ohne Grenzen und anderer Nichtregierungsorgansisationen, aber auch der UNRWA zu überprüfen. Ob dies gleich zu einem pauschalen „Einfrieren“ von Geldern führen muss, ist eine andere Frage. Bedenkenswert bleibt jedenfalls, was pax christi zur Siedlergewalt auf der Westbank, zur Landenteignung,und zum mangelnden Interesse der EU und der Bundesregierung an der Mithilfe zu einer Zweistaatenlösung sagt. Der Bundesregierung, speziell ihrer Außenministerin stünde es wohl an, mehr als Lippenbekenntnisse abzugeben, die in israelischen Regierungskreisen niemand ernst nimmt. 500 000 jüdische Siedler - „Lords of the Land“ - leben mittlerweile auf der palästinensischen Westbank. Voll erschlossener Baugrund, Wasser und Elektrizität, stehen ihnen dort unentgeltlich zur Verfügung. Das entspannt den israelischen Wohnungsmarkt, führt aber nicht zu dauerhaftem Frieden, geschweige denn zu einer „Zweistaatenlösung“.

Quiqueg
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Schweigezug,Sonntagsrede, Linken-Ausgrenzung

Beitrag von Quiqueg »

„Da war so'n altes Judenweib. Die kam (am 9./10.Dezember 1938) im Nachthemd aus dem Schlafzimmer. Mein lieber Mann, hat die gezetert, als wir ihr den Küchenschrank umgeworfen haben. - Die Mutter (der Autorin) brachte daraufhin entsetzt und vorwurfsvoll nichts als seinen Namen heraus:'Günther!!!' Er schluckte nur kurz, sagte aber nichts und verschwand im Jungenschlafzimmer.“
Aus Eva Sternheim-Peters: 'Habe ich denn allein gejubelt?' Berlin, München 2015 (S.413). Die Autorin wohnte in Berlin-Charlottenburg. Man konnte sich für einen lächerlich niedrigen Preis bei ihr einmieten. Zweimal war sie zu Lesungen in der flora. Ihr Buch hat bundes- ja weltweit Aufsehen erregt. Leider ist es in hiesigen Bibliotheken nicht zu finden.Es scheint Mode zu werden, vornehmlich Linke, Human Rights Watch, Ärzte ohne Grenzen, die Vereinten Nationen, besonders ihren Generalsekretär Parteistiftungen (Friedrich Ebert, Konrad Adenauer, Rosa Luxemburg) einer unentschiedenen Haltung zum Grauen vom 7. Oktober zu bezichtigen – ein probates Mittel, von Verantwortung für eigenes Tun und Lassen abzulenken. In Israel sind die härtesten der Hardliner, selbst der irrlichternde Itamar Ben Gvir, Minister für Sicherheit, zu Verhandlungen übergegangen. Das lässt auf wie immer begrenzte Erfolge hoffen.

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