Apothekensterben

Bekannte und unbekannte Orte in Gelsenkirchen

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rapor
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Beitrag von rapor »

Gut geht es Allen die Ärzte und Apotheken nicht brauchen!
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Benzin-Depot
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Re: Apothekensterben

Beitrag von Benzin-Depot »

Nachdem im April dieses Jahres schon die Alte Apotheke in Buer schließen musste, gibt es nun auch in Bulmke-Hüllen eine Apotheke weniger. Dort hat die Adler-Apotheke geschlossen. Ich bin gestern zufällig dort vorbeigekommen und habe gesehen, dass in die Räume der Apotheke schon ein anderes Unternehmen eingezogen ist. Die große Bayer Leuchtreklame war ebenfalls schon weg. Schade. :o

Das markante Gebäude an der Wanner Str. 75 / Ecke Hohenzollernstraße wurde nach den Plänen des Architekten und Mitbegründers der Künstlersiedlung Halfmannshof, Otto Prinz gebaut.
pito hat geschrieben:
25.07.2007, 23:24
Übertrag von hier: viewtopic.php?p=14752#p14752
Auch Gelsenkirchen hat sein Bayer-Kreuz:

Bild
Hohenzollernstraße

Die Apotheke darunter, die Adler-Apotheke, war übrigens noch bis in die 90er Jahre hinein, eine sehr schöne alte Apotheke mit jahrzehntealter Holzeinrichtung. Bis eines Tages irgendein Heini meinte, nun müsse man die Apotheke mal modernisieren, alles rausriss und durch Glas und Plastik ersetzte.

:x
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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brucki
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Re: Apothekensterben

Beitrag von brucki »

Für alle, die sich ausgiebiger mit der Geschichte der Apotheken in Alt-Gelsenkirchen beschäftigen möchten, empfehle ich das neue Heft des Heimatbundes zu diesem Thema:

„Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“, Heft 30
„Geschichte der Apotheken in Alt-Gelsenkirchen“
von Hildegard Schneiders


Detailliertere Informationen über das Heft :
https://heimatbund-gelsenkirchen.de/hefte/heft_30.html

Der langer Kampf um die erste Dorfapotheke
Hildegard Schneiders hat sich erneut in die Vergangenheit Gelsenkirchens aufgemacht und vergessene Erinnerungen zu Tage gefördert.
Diesmal hat sie nach Spuren allen Apotheken in Alt-Gelsenkirchen gesucht, wobei sie das besondere Interesse auf die „Erstbesiedler“ richtet, also auf die ganz alten Apotheken, die vor dem Ersten Weltkrieg gegründet worden sind. Sie hat herausgefunden, was für ein langer Kampf es für die Gelsenkirchener Dorfbewohner war, bis sie 1838 endlich eine eigene Apotheke am Ort genehmigt bekamen.

Gründungswellen und „Apothekensterben“
Zwei Gründungswellen folgten: Um 1900 erhielt fast jeder Stadtteil eine eigene Apotheke und die Niederlassungsfreiheit sorgte ab Ende der 1950er Jahre für eine Flut an Apothekengründungen und endet zurzeit mit dem „Apothekensterben“.

Interessante Biographien und Schicksalsschläge
Auf 104 Seiten wird mit vielen, z.T. seltenen und bisher unveröffentlichten Bildern und Dokumenten anschaulich gezeigt, wann und unter welchen schwierigen Bedingungen die Apotheken in Gelsenkirchen entstanden sind und von welchen Inhabern und auch Familien sie geführt wurden. Besonders interessante Biographien und auch Schicksalsschläge werden in ausgewählten Fällen ausführlicher erwähnt.

Verschwundene und vergessene Apotheken
Frau Schneiders weckt die Erinnerung an Apotheken, die sogar in ihrem Stadtteil fast völlig vergessen sind, wie z.B. die Sonnen-Apotheke am Neustadtplatz.

Die Autorin
Hildegard Schneiders, bis 2015 Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Latein am Ricarda-Huch-Gymnasium, ist fasziniert von der Geschichte und den Geschichten, die viele Bürger der Stadt geschrieben haben.
Unserem Publikum ist Frau Schneiders als Referentin und Autorin gut bekannt. Für den Heimatbund hat sie Bilder-Vorträge zu diversen Themen gehalten, sowie Besichtigungen und Spaziergänge geführt. Sie ist auch Autorin von mehreren Heften unserer Serie „Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“.

Das Heft
„Geschichte der Apotheken in Alt-Gelsenkirchen“
von Hildegard Schneiders
104 Seiten DIN A5, geheftet.
Zahlreiche Abbildungen, viele davon in Farbe.
Eine Veröffentlichung des Heimatbund Gelsenkirchen e.V.
Heft 30 aus der Reihe „Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“.

Wo bekomme ich das Heft?
Preis: 5,00 EUR
Mitglieder erhalten alle Neuerscheinungen (pro Jahr 4 Hefte im Format DIN A5 sowie 2 Ausgaben unseres Magazins „Emscher-Zeitung“ im Format DIN A4) kostenlos, nach Hause geliefert.
Bestellungen auf Rechnung (zzgl. Porto als Großbrief zzt. 1,60 Euro)
per E-Mail an: info@heimatbund-gelsenkirchen.de oder per Post an:
Heimatbund Gelsenkirchen e. V., Mozartstraße 13, 45884 Gelsenkirchen.

Bezugsquellen:
Erhältlich sind unsere Hefte zum Preis von 5 Euro entweder vom Heimatbund direkt oder von unseren Verkaufsstellen:
- Bergbausammlung Rotthausen
- Stadt- und Touristinfo Gelsenkirchen (Hans-Sachs-Haus)
- „Buchvitrine“ Lothar Junius (Altstadt)
- Buchhandlung Kottmann (Buer und Altstadt)

Mücke
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Re: Apothekensterben

Beitrag von Mücke »

Wer morgen Medikamente braucht, sollte heute zur Apotheke.

Am Mittwoch, 13.6.23 planen Deutschlands Apotheken einen groß angelegten Streik.
Wer also dringend Medikamente benötigt, sollte diese noch heute besorgen.

https://www.focus.de/gesundheit/news/st ... 95051.html

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Pedder vonne Emscher
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Re: Apothekensterben

Beitrag von Pedder vonne Emscher »

@Mücke, besorge dir mal einen guten Kalender. :lol: :lol: :lol:
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matz
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Re: Apothekensterben

Beitrag von matz »

Aber nicht in der Apotheke

Mücke
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Re: Apothekensterben

Beitrag von Mücke »

Oh, tatsächlich ist es der 14.6.23 :shock:
Ändert aber nichts daran, dass heute, Mittwoch, die Apotheken geschlossen bleiben.
Habe heute früh gehört, statistisch alle 14 Std. schließt in Deutschland eine Apotheke für immer.
Bedeutet dann 625 Apotheken im Jahr geben auf.

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rapor
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Re: Apothekensterben

Beitrag von rapor »

Und das waren mal die reinsten Goldgruben.
Liegt es an den Online-Apos? Ich geh nur alle 3 Monate mal in eine Apo um mein Medikament zu holen, genauso oft zum Arzt, das nennt man wohl Glück haben. Bis jetzt, mal sehen, wie lange das noch so geht, nächstes Jahr werde ich 70.
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Pedder vonne Emscher
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Re: Apothekensterben

Beitrag von Pedder vonne Emscher »

Laut FAZ schließt alle 17 Stunden in Deutschland eine Apotheke für immer.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 58552.html
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Heinz H.
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Re: Apothekensterben

Beitrag von Heinz H. »

Pedder vonne Emscher hat geschrieben:
15.06.2023, 20:55
Laut FAZ schließt alle 17 Stunden in Deutschland eine Apotheke für immer.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 58552.html
Haben wir zu viele Apotheken? :?
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

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exbulmker
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Re: Apothekensterben

Beitrag von exbulmker »

Heinz H. hat geschrieben:
15.06.2023, 21:28
Pedder vonne Emscher hat geschrieben:
15.06.2023, 20:55
Laut FAZ schließt alle 17 Stunden in Deutschland eine Apotheke für immer.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 58552.html
Haben wir zu viele Apotheken? :?
Möglicherweise ja.
Die Zeiten haben sich infolge des Internets und der Netzapotheken geändert und den Markt "aufgemischt", jedenfalls was rezeptfreie Arzneimittel betrifft.
In früheren Zeiten war eine Apotheke, wie eine Arztpraxis, eine Lizenz zum Gelddrucken.
Das deutsche System, Medikamente nur durch Apotheker und damit Apotheken abgeben zu lassen, hatte früher sicherlich einen Sinn.
Apotheker sollten beraten und haben Arzneimittel auch selbst hergestellt, dafür waren sie ausgebildet.
Heute erscheint mir das sehr verwässert.
Menschen holen sich Informationen über Medikamente aus dem Internet (Doktor Google läßt grüßen), ob das am Ende immer richtig ist, sei dahingestellt.
Aber dadurch entfällt die Beratungsfunktion der Apotheke; wenn ich heute die Medikamente für meine Frau hole, lautet immer die Standardfrage, ob man denn weiß, wie die einzunehmen sind.
Natürlich weiß man das, weil der Arzt, der es verschreibt die Einnahme auf dem Rezept oder dem Medikationsplan vermerkt hat, und ein Apotheker kann oder darf nicht gegen den Arzt beraten.
Eine Existenzberechtigung hat die Apotheke dann noch, wenn sie auf Veranlassung des Arztes Salben oder ähnliches anmischen muß.
Die Friedhöfe sind voll mit Menschen, die zu Lebzeiten als unersetzlich galten.

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Pedder vonne Emscher
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Re: Apothekensterben

Beitrag von Pedder vonne Emscher »

Internetapotheken schön und gut. Aber bei Doc Morris z. B. bestelle ich nicht mehr. Habe es ein paar Mal versucht, wegen Bonus.

Allerdings sind mir die Rezepte für meine Blutdruck-Medikamente 2-mal zurückgeschickt worden. Nicht lieferbar. Beim 2. Mal habe ich dort angerufen und gefragt, ob es nicht ein Generika-Medikament gibt. Schnippisch wurde mir mitgeteilt, da müßte ich mich an eine spezielle Abteilung wenden. Man hat mich aber nicht verbunden.

Von dem Tag an ist Doc Morris für mich ein rotes Tuch. In meiner Apotheke vor Ort hat man mir gesagt, dass meine Blutdrucktabletten von verschiedenen Herstellern geliefert werden könnten. Mir ist die vor-Ort-Beratung in meiner Apotheke deswegen auch wichtiger. Ach ja, Post von Doc Morris bekomme ich noch regelmäßig, allerdings wandert die sofort in die Blaue Tonne.
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rapor
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Re: Apothekensterben

Beitrag von rapor »

Beratung brauchte ich da nie, es wurde nur mal gefragt, ob es von einer anderen Firma sein dürfte.
Mir ist nur der Wirkstoff in der richtigen Dosierung wichtig.
Ich nehme gerne sofort mit, was ich kaufe.
Wenn ich daran denke, dass ich früher auch Rezepte gegen Schnaps und alles mögliche eintauschen konnte...
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