Erinnerungsorte in Gelsenkirchen

Bekannte und unbekannte Orte in Gelsenkirchen

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Heinz O.
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Bismarck 5

Beitrag von Heinz O. »

[center]Evangelische Gesamtschule Bismarck
Standort: Laarstraße 41 [/center]
Diese für Schülerinnen und Schüler aller Konfessionen offene Schule nahm 1998 ihren Lehrbetrieb auf. Trägerin ist die Evangelische Kirche von Westfalen. Als Stadtteilschule ist sie ein zentrales Projekt der sozialen Stadterneuerung von Bismarck. Den Entwurf der Schule fertigte auf der Grundlage eines internationalen Wettbewerbes das Büro plus + aus Neckartenzlingen mit Prof. Peter Hübner. An einer „Schulstraße" liegen die zentralen Einrichtungen wie Aula (,Theater"), Bibliothek, Mensa („Wirtshaus"), naturwissenschaftliche Fachräume und Schulverwaltung („Rathaus"). Die sechs Klassenhäuser als „Flügelbauten" entstehen nacheinander bis 2004 und beherbergen jeweils die Klassen eines Jahrganges
während ihrer gesamten Zeit in der Sekundarstufe I. Die große Sporthalle und das „Werkhaus” mit den Räumen für die handwerkliche Ausbildung bilden eigenständige Baukörper. Die Oberstufe bekommt ihre Räume in einem Gebäude von 1958, das anfangs eine Grundschule und später eine Hauptschule war. Die „Pyramide" wurde von den Bewohnern vieler Siedlungsprojekte der
Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA) in einer beeindruckenden Aktion am 12. Juni 1999 errichtet. Sie steht jetzt der Gesamtschule und dem Ortsteil als Ausstellungsraum zur Verfügung.
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Bismarck 6

Beitrag von Heinz O. »

[center]
Bleckkirche
Standort: Bleckstraße 62[/center]
Am Bleck, einer niedrigen sandigen Erhebung, gab es in vorindustrieller Zait eine der wenigen Möglichkeiten,die sumpfige Emscherniederung zu überqueren. In der Nähe lag das um 1960 abgebrochene Schloss Grimberg mit einer gotischen Kapelle, die bereits 1908 in das ebenfalls der Familie Nesselrode gehörende Schloß Herten versetzt wurde.1735 musste der damalige katholische Schlossherr, Johann Hermann Franz Graf von Nesselrode, seit 1740 Kaiserlicher General-Feldmarschall, für seine evangelischen Untertanen am Bleck eine kleine zweijochige Saalkirche bauen. Hierhin wurde 1738 der Steinaltar aus der Schlosskapelle mit einer Darstellung des letzten Abendmahls Christi überführt. Er stammt von einem unbekannten, an niederländischen Vorbildern geschulten Bildhauer und ist eines der bedeutendsten älteren Kunstwerke der Stadt Gelsenkirchen.Dieser Altar wurde 1574 von Heinrich Knipping gestiftet, einem der ersten lutherischen Adligen der Region. Am Fuß des Altars stehen im damaligen Niederdeutsch („Platt") die biblischen Einsetzungsworte zum Abendmahl aus dem 1. Korintherbrief des Paulus, Kapitel 11, Vers 23-25.
1889 wurde die Kirche durch den Bochumer Baumeister Hellhammer in neuromanischen Formen um den Turm und ein Querhaus mit Chor erweitert. Die Bleckkirche ist das älteste erhaltene Gotteshaus von Gelsenkirchen.
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Bismarck 7

Beitrag von Heinz O. »

[center]Entwicklung der Schachtanlage Consol
Standort: Consolstraße
Bild[/center]
Anfang stand 1863 eine „Consolidation", d. h. eine Zusammenlegung von sieben kleineren, bereits 1848 zur „Mutung" vergebenen Grubenfeldern und die Gründung einer „Gewerkschaft" unter wesentlicher Initiative von Friedrich Grillo (1825-1888). Im gleichen Jahr wurde mit dem Bau von Schacht 1 am heutigen Schalker Markt begonnen. Ein zweiter Schacht entstand 1869-71 an der Magdeburger Straße. 1871 begann die „Teufe" von Schacht 3 im heutigen Bismarck. 1873 wurde die Förderung aufgenommen. Von 1878-81 existierte ein gemeinsamer Betrieb mit der Zeche Unser Fritz. Schacht 4 wurde 1893-96 angelegt. Die Arbeiten für Schacht 9 begannen 1915 während des 1. Weltkrieges, doch wurden sie bald eingestellt und erst 1922 zu Ende geführt.1923 wurde die Zeche Consolidation durch die Mannesmann-Röhrenwerke AG gekauft, die schon 1918 die Aktien-Mehrheit von „Unser Fritz" erworben hatte. In der Folgezeit blieben beide Zechen weitgehend vereinigt. Ein großes Investitionsprogramm führte in den 1930er Jahren u.a. zum Bau einer neuen Kokerei. 1955 wurde „Consol" innerhalb des Mannesmann-Konzerns in die „Essener Steinkohlenbergwerke AG" eingegliedert und 1968 der Bergbesitz in die Ruhrkohle AG (RAG) eingebracht.
1971 wurde das Südfeld der inzwischen stillgelegten Zeche Graf Bismarck hinzugenommen.
Die RAG machte umfangreiche Investitionen, u.a. eine Turmförderanlage über Schacht 3. Wegen andauernder Absatzschwierigkeiten mußte 1983 die Kokerei stillgelegt werden. 1976 erfolgte der Verbund mit Pluto, 1988 mit Nordstern und 1993 mit Hugo. 1994 hörte die Förderung auf Consol 3/4/9 auf. 1996/97 wurden alle Schächte verfüllt und viele Betriebsgebäude abgerissen. Von 1998 bis 2003 wurden die Altlasten saniert, das Gelände für Nachfolgenutzungen hergerichtet und der „Consol Park" nach Entwürfen der Landschaftsplaner
Davids und Terfrüchte aus Essen gebaut.
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Quelle Foto: von unserem Schacht 9
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Bismarck 8

Beitrag von Heinz O. »

[center]Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit
Standort: Magdalenenstraße 47 [/center]
Heiligste Dreifaltigkeit
Für die vielen nach Bismarck-Ost zugewanderten Katholiken wurde 1901 unter Vorsitz von Landwirt Hermann Pierenkämper der Kirchbauverein Horst-Haverkamp gegründet und 1912 ein
Grundstück gekauft. Zur „Abpfarrung" von St. Franziskus kam es erst 1923. Seit dem Jahr 2000 arbeiten beide Gemeinden wieder eng zusammen; eine Verschmelzung wird angestrebt.

1924, in einer wirtschaftlich sehr schweren Zeit, wurde mit dem Bau einer Kirche begonnen. Den Entwurf fertigte der Gelsenkirchener Architekt Josef Franke (1876 -1944) für „Gotteslohn".
Es gab viel direkten Einsatz der Gemeindemitglieder und Hilfen der benachbarten Zechen. So legte die Zeche Consolidation das Betonfundament und spendete 100.000 gebrauchte Ziegel.
Zwischendurch lag die Baustelle aus Geldmangel still. Das Pfarrhaus entstand gleichzeitig und ist durch einen offenen Gang mit der Kirche verbunden. Um einen einladenderen Vorplatz zu erzielen, wurde die Kirche leicht aus der Achse der Magdalenenstraße herausgedreht. Die Kirche wurde am 14. Nov. 1926 geweiht. Knapp zwei Jahre später starb der erst 42jährige Pfarrer Joseph Berghoff bei einer Magenoperation. Er war seit 1919 Seelsorger im Haverkamp und treibende Kraft des Kirchenbaus. Der dreigliedrige Baukörper staffelt sich innen und außen in die Höhe. Der Chorturm wächst aus dem Dach des Kirchenschiffes heraus. Das gestattete dem Architekten, viel Licht auf den Altar zu lenken. Der Turm trägt ein verschiefertes Dach in Form von zwei unterschiedlich steilen gegeneinander versetzten Pyramiden. Die Eingangsfassade beherrscht das expressionistische Portal aus hellem Tuffstein. Die Figuren schuf der Bulmker Bildhauer Joh. Maier nach Zeichnungen Frankes. Der Türsturz enthält kleine Büsten der 14 Nothelfer. Das Auge Gottes, die Taube und der einladende Christus verbildlichen den Namen der Gemeinde.
Die Inschrift im Giebel „A. D. 1926 - f(estum) Christum r(egis)" mit dem Christus-Monogramm XP verweist auf die vorgesehene Weihe am Christkönigfest 1926.
Der viel mit Franke zusammenarbeitende Künstler A. W. Ballin malte die Kirche expressionistisch aus. Nach Bombenschäden wurde das Innere vereinfacht wiederhergestellt, seitdem erfolgten mehrere Renovierungen.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Haverkamp - Siedlung
Standort: Haverkampstraße[/center]
Die Siedlung wurde in den Jahren 1882-90 für Bergleute der Zeche Unser Fritz gebaut. Ein Gelände in größerer Nähe zu Schacht 1 wäre überschwemmungsgefährdet gewesen, da der Hüllen Bach damals noch östlich angrenzend vorbeifloss. In solchen Siedlungen brachten die Zechen ihre Stammbelegung unter; bei Konflikten oder Annahme anderer Arbeit musste
ausgezogen werden. Die „Gewerkschaft Unser Fritz" war 1871 unter wesentlicher Mitwirkung von Friedrich Grillo entstanden. (Als Gewerken wurden die Anteilseigner eines Bergwerkes bezeichnet.) Schacht 1 hatte 1873/74 die Förderung aufgenommen. 'Unser Fritz und Consolidation wurden 1878-81 zusammengelegt, um untertage eine ausreichende „Bewetterung" zu erreichen. 1880 hatte Unser Fritz 468 Beschäftigte.
Die Siedlung bestand ursprünglich aus 32 Gebäuden. Bis auf die Reihe Haverkampstraße 2 -18 besaßen die Häuser anfangs jeweils vier Wohnungen mit getrennten Eingängen. Es fanden drei Haus-Typen Verwendung: eineinhalbgeschossige Vierspännerhäuser mit heruntergezogenem Dach, zweieinhalbgeschossige Gebäude mit seitlichem Eingang und schmale Doppelhäuser. Das Mauerwerk zeigte ursprünglich außen die unverputzten „Zechenziegel"; die Innenwände waren oft aus Fachwerk. Als letzte Baumaßnahme wurde 1907/08 von der Zeche das Gebäude Haverkampstraße 26 als Kleinkinderschule gebaut und dann der Evangelischen Kirchengemeinde Bismarck zur Nutzung übergeben. Nach dem Besitzübergang an die Mieter in den späten 1970er
Jahren fanden an den Häusern umfangreiche An- und Umbauten statt, die das Bild der Siedlung teilweise stark veränderten.

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Beitrag von Heinz O. »

[center]Siedlung Erdbrüggenstraße
Bild[/center]
Die Siedlung wurde in zwei Abschnitten von der Bergbauaktiengesellschaft Consolidation gebaut: 1898 entstanden an einer erst kurz zuvor angelegten Stichstraße zehn zweieinhalbgeschossige Häuser. Die je sechs Wohnungen jedes Hauses werden von rückwärtigen Treppenhäusern erschlossen. Viele Haustüren stammen noch aus der Erbauungszeit. Die Fassaden aus Zechenziegelsteinen werden durch leicht vorgezogene Eckpfeiler und horizontale Ziegelbänder gegliedert. Dieser Teil der Erdbrüggenstraße war noch sehr lange eine Privatstraße. Zur Entstehungszeit waren befestigte Bürgersteige in Arbeitersiedlungen nicht üblich. Auch die großen Robinien an der Straße stammen aus den Jahren um 1900. Die ein- und eineinhalbgeschossigen Häuser zur Kanalstraße entstanden 1907. Der Wechsel von verputzten und ziegelverblendeten Außenmauern und die niedrigen Dächer mit Krüppelwalmen erzeugen den damals erwünschten malerischen Gesamteindruck. Die Siedlung steht seit 1987 unter Denkmalschutz.
Nördlich angrenzend befanden sich bis ca. 1975 ausgedehnte Barackenlager, in denen u.a. französische Kriegsgefangene und russische Zwangsarbeiter, nach dem Krieg Flüchtlinge und
Obdachlose und später ausländische Bergleute leben mussten.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Genossenschaftssiedlung
Ottostraße
Bild[/center]
Auf Initiative des Evangelischen Arbeitervereins wurde 1898 die heute noch bestehende Genossenschaft „Schalker Spar-und Bauverein" durch Fabrikant Hermann Franken, Pastor Johann Barleu, Rendant August Herkendell, Kaufmann Otto Schürenberg, Walzmeister Lorenz Keller, Maschinist Adam Adrio und Bergmann Wilhelm Schwarz gegründet. Der 1. Vorsitzende Franken, er wurde 1926 Ehrenbürger von Gelsenkirchen, und der Geschäftsführer Herkendell haben ihre Ämter bis zum Oktober 1924 geführt. Nachfolger wurde Baumeister Heinrich von Bonin. In enger Zusammenarbeit mit der Zeche Consolidation entstand nach seinen Plänen in den Jahren 1925-28 die Siedlung Ottostraße auf dem Gelände des Hofes Kleine Lahr. Die Siedlung besteht aus Typenhäusern mit wenigen Zierformen. Das auffälligste Gebäude ist das Torhaus. Es verweist auf andere Gartenstadt-Siedlungen, z.B. das Schievenfeld in Erle und die Schüngelberg-Siedlung in Buer.
In den Jahren 1962/65 wurden Lücken zwischen den Häusern geschlossen. Eine durchgreifende Modernisierung erfolgte 1993.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Verwaltungsgebäude Eisen und Metall AG
Standort: Ahlmannshof [/center]
Schacht 9 hat geschrieben:Bild
Links im Bild, Verwaltungsgebäude Eisen und Metall AG
Die Firma ist aus der 1876 gegründeten Schrotthandelsgesellschaft
M. (Moses) Stern hervorgegangen, die vorher ihr Werksareal nördlich der Emschertalbahn im Hintergelände
des Hüttweges hatte. Max Stern (1886-1969) verlegte 1915 den Betrieb auf das jetzige Grundstück östlich des seit 1439 nachgewiesenen Bauernhofes Ahlmann, der noch bis 1940
bestand. Der Zugang zum Betriebsgrundstück erfolgte von Osten über die später aufgehobene Eichenallee. Inzwischen war die Firma eine bedeutende Metallverwertungsgesellschaft geworden, die im großen Stil u.a. Bergbaugeräte, ausgediente Lokomotiven und Schiffe, aber auch Waffen zerlegte und der Wiederverwertung zuführte. Ein besonderes Interesse galt dem Recycling von legierten Metallen. Das niedrigere Verwaltungsgebäude mit interessanten Backstein-Zierverbänden entstand 1928 nach einem Entwurf des Essener Architekten Ernst Knoblauch (1868-1955). Es wurde 1949/51 um ein Geschoss erhöht und erhielt 1953 die Dachgauben. 1938 erwarben die Konzerne Hoesch, Mannesmann und Rheinmetall je ein Drittel der Aktien und führten das Unternehmen als Eisen und Metall AG weiter. In der Nachkriegszeit wurde von hier ein Konzern gesteuert, der zeitweilig über 1.000 Mitarbeiter hatte und u.a. auch Pionier im Kunststoff-Recycling war. 1956/57 wurde ein 7-geschossiges Verwaltungsgebäude errichtet, das 1969 aufgestockt wurde. Es ist ein Skelettbau nach einem Entwurf des Düsseldorfer Architekten Hans Junghanns.
Seit einigen Jahren haben sich in dem Gewerbegebiet und in beiden Verwaltungsgebäuden neben Nachfolgegesellschaften der Eisen und Metall AG auch eine große Zahl mittelständischer Betriebe aus Gelsenkirchen und den Nachbarstädten niedergelassen.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Wohnhaus Moses Stern
Standort: Hüttweg 29
Bild
[/center]
Das Wohnhaus wurde 1903/04 für den Kaufmann Moses Stern nach einem Entwurf des Essener Architekten Wilhelm Tigges jun. erbaut. Die Putzfassade ist eines der qualitätsvollsten Jugendstilwerke in Gelsenkirchen. Die Kanten des leicht herausgezogenen Risalits markieren Baumstämme, deren Geäst sich im Giebel verschränkt. Das beherrschende Motiv ist eine
flache Mondsichel. Auch die Fensterumrahmungen haben die für den Jugendstil charakteristischen, asymmetrischen Stuckornamente.
Moses Stern (1 853 -1927) hatte 1876 in der Nähe des Hauptbahnhofes eine Schrotthandlung gegründet, aus der in den nächsten Jahren eine Metall-Handelsgesellschaft erwuchs. Das 1899 in Bismarck erworbene Betriebsgelände für die Schrottverarbeitung lag hinter dem Haus und hatte
einen Bahnanschluss und einen weiteren Zugang von der Straße Am Stäfflingshof.
Mit dem Anwachsen des Betriebes erfolgte 1915 die Verlagerung zur Christinenstraße. Auf dem ursprünglichen Grundstück wurde im Zweiten Weltkrieg ein großes Barackenlager für „Fremdarbeiter" und Kriegsgefangene errichtet, die auf der Zeche Consolidation Zwangsarbeit
verrichten mussten.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]ehemalige Paulschule
Standort: Paulstraße 4
Bild[/center]
Das Gebäude wurde von 1896 bis 1901 in zwei Abschnitten durch die Amtsverwaltung Braubauerschaft als katholische Paulschule erbaut. In den 1920er Jahren besuchten es evangelische Schüler, ab 1939 wurde es eine Gemeinschaftsschule und nach 1945 wieder evangelische Volksschule. Bis 1978 wurde das Gebäude als Hilfsschule und Sonderschule genutzt. Lehrer ohne feste Anstellung richteten hier 1987 ein Pädagogisches Zentrum mit Schwerpunkt auf Förderung von ausländischen Kindern ein.
Eine neue Funktion erhielt das Haus 1995 mit der Eröffnung des Stadtteilbüros. Es wurde Anlaufstelle der Bewohner und von hier erfolgte die Koordinierung der Stadterneuerungsmaßnahmen. Von 2001 bis 2003 wurde das Gebäude zu einem Migranten-Zentrum umgebaut, das die Arbeiterwohlfahrt AWO betreute.
Die Schule ist ein zweigeschossiger Ziegelbau mit sparsamen Zierformen. Der Mittelteil wurde gestalterisch durch gotische Zierelemente hervorgehoben. Das Dreieck mit den angefügten Halbkreisen im Giebel könnte ein Symbol der Dreieinigkeit sein.
Das zeitgleiche Hausmeisterhaus, ebenfalls aus mehrfarbigen Ziegeln, hat ein steiles Krüppelwalmdach mit einer aufwändigen, zur Zierform gewordenen Konstruktion an der Straßenfassade.
Die vor 1895 in Bismarck gebauten Schulen waren kleiner und sehr viel einfacher und sind inzwischen alle abgebrochen. Die Schulgebäude um 1900 wurden meist so angelegt, dass je Geschoss vie Klassenräume von 60 qm an einem Mittelflur lagen. Dabei waren Klassenstärken von mehr als 70 Kindern bis in die 1950er Jahre die Regel.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Sperbers Mühle
Standort: Magdalenenstraße 2-4
Bild[/center]
Die Ostgrenze von Bismarck war streckenweise der Hüller Mühlenbach, eine "Hüller Mühle" besteht als Gaststätte bis heute. Brot war damals ein viel gebrauchtes Grundnahrungsmittel: um 1900 gab es auf dem Gebiet des heutigen Bismarck 20 Bäckereien. Doch die Wassermühlen waren dem steigenden Bedarf für die vielen ins Ruhrgebiet strömenden Menschen nicht gewachsen, hinzu kamen bei den Bächen Probleme mit Bergsenkungen. Daher wurde in den Mühlen die Wasserkraft durch Kohle betriebene Dampfmaschinen ersetzt.
So ist die inzwischen fachgemäß restaurierte Baugruppe ein interessantes Zeugnis der lokalen Wirtschaft- und Sozialgeschichte, Der älteste Teil ist der niedrige zweigeschossige geschlämte Backsteinbau, der durch die Maueranker auf das Jahr 1875 datiert ist, er erinnert an niederrheinische Häuser.
Nördlich angrenzend wurde um 1890 durch Gerhard Sperber eine Dampfmühle angebaut, die bis ca. 1914 in Betrieb war. Dann wurde von aus mit Getreide und Futtermittel und besonders erfolgreich mit Salz gehandelt. Johannes Neuhoff (1884-1945) galt deshalb als "Salzkönig von Gelsenkirchen".
Um 1965 verdrängten größere Firmen diesen Familienbetrieb.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Alte Post Bismarck
Standort: Bismarckstraße 177
Diese Tafel ist nicht mehr vorhanden !Bild[/center]
Die Bevölkerung der Braubauerschaft stieg von 6.800 Menschen im Jahr 1885 auf 21.400 im Jahr 1900. Die Bismarckstraße wurde zum „Rückgrat" des aufblühenden Stadtteils. Nahe der Kreuzung mit der Emschertalbahn entstand ein kleines Zentrum, wo sich an der Ecke Theodorstraße auch das Gebäude der Amtsverwaltung Braubauerschaft (ab 1900 Bismarck) befand. 1891 baute der Kaufmann Heinrich Linden, der gegenüber bereits eine Gaststätte und einen Laden besaß, dieses Gebäude und vermietete es an die 1871 gegründete Reichspost. Der
Entwurf stammt von dem Architekten H. Walter aus Wanne, der für die Fassade Formsteine wie zur Zeit der Backsteingotik verwendete.
Briefe und die damals aufgekommenen Ansichtskarten halfen u.a. die Familienbindungen der Zuwanderer aufrecht zu erhalten. Um 1900 war Schalterdienst von 7-13 und von 15 -19 Uhr.
An Sonn- und Feiertagen war die Post von 7- 9 und 17-18 Uhr geöffnet; im Winter machte sie morgens eine Stunde später auf. Briefe und Zeitungen wurden wochentags dreimal, an Sonntagen einmal ausgetragen. Es gab bis 1924 noch ein weiteres Postamt am Nordende der Bismarckstraße. Mit der schrittweisen Umsetzung der Postreform ab 1989 waren postalische und telekommunikative Dienstleistungen keine öffentlichen Aufgaben mehr. In dem Zusammenhang gab die Bundespost im Oktober 1993 auch die Nutzung dieses Gebäudes auf.
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Hassel 1

Beitrag von Heinz O. »

[center]Hauptschule am Eppmannsweg
Bild[/center]
Das Gebäude entstand 1961/62 nach einem Entwurf des Städtischen Hochbauamtes als Evangelische Volksschule zur Entlastung der überfüllten Schule Mährfeldstraße. Sie hieß bis 1968 Lukasschule wegen der engen Verbindung mit der zeitgleich entstandenen Kirche. Turnhalle, Lehrschwimmbecken und Schulgarten gehörten von Anfang an zu den
fortschrittlichen Einrichtungen der Schule. Der Hof steht der Bevölkerung offen und ist Teil eines Grünzuges entlang des hier verrohrten Hasseier Baches. An diesem Bach lagen die
Höfe der Bauernschaft Hassel. Die Schule besteht aus einer Gruppe von unterschiedlich tiefen Baukörpern und entwickelt ihre räumliche Qualität von Innen nach Außen. Schulen dieses Typs wurden auch in anderen Stadtteilen gebaut. Das architektonische Konzept sieht möglichst viel Tageslicht für alle Räume vor. Die Klassenräume sind um einen überdachten inneren Pausenhof angelegt. Dieses „Atrium" ist vielfältig nutzbar und ermöglicht eine schnelle Orientierung. Fensterbänder umschließen es. Die Verkleidung von Bauteilen mit Keramikfliesen ist charakteristisch für die Entstehungszeit. 1968 wurden die Volksschulen aufgelöst und meist auch die kirchlichen Bindungen. Seitdem ist die Schule eine für alle Konfessionen offene Gemeinschaftshauptschule. Das Lehrangebot wurde später um das 10. Schuljahr erweitert.
Der Zuzug von türkischen Bergleuten nach Hassel seit etwa 1975 war der Anstoß zu zahlreichen reformpädagogischen Neuerungen einschließlich eines offenen Ganztagsbetriebes
und Kooperation mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Jugendheim. 1981 erhielt die Schule einen Pavillon. 1997/99 wurde nach Norden ein Flügel mit Klassen- und Fachräumen angebaut.
Stadt Gelsenkirchen, im Rahmen der agenda21 durch die Zukunftwerkstatt Hassel, 2005
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Hassel 2

Beitrag von Heinz O. »

[center]Rolf Rüssmann Bolzplatz
Standort: Wallheckenweg [/center]
Rolf Rüssmann war einer der bekanntesten Fußballspieler des FC Gelsenkirchen-Schalke 04. Von 1969 bis 1980 war er der zentrale Spieler der Schalker Abwehr, 20 Spiele absolvierte er für die Nationalmannschaft. Der mit seinen blonden Haaren immer gut sichtbare Vorstopper, der am 13. Oktober 1950 das Licht der Welt erblickt hatte, kam von seinem Heimatverein FC Schwelm 06 zum FC Schalke 04 und spielte in der legendären Schalker Pokalsiegermannschaft von 1972, die im gleichen Jahr auch die Deutsche Vizemeisterschaft errang.
1980 musste Rolf Rüssmann wegen finanzieller Probleme der Schalker zu Borussia Dortmund wechseln, wo er 1985 nach 453 Bundesligaspielen (304 für Schalke, 149 für Dortmund) seine Fußball-Karriere beendete.
Von den Schalker Fans wurde Rolf Rüssmann 1999 in die Schalker Jahrhundertelf gewählt.
Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete der gelernte Bankkaufmann Rolf Rüssmann 1987 kurz für den FC Schalke 04 als Manager, dann für Borussia Mönchengladbach (1990/1998) und den VfB Stuttgart (2001 /2002). Neben ehrenamtlicher Arbeit für den DFB, vor allem auch bei der Nachwuchsförderung, war Rolf Rüssmann ein engagiertes Mitglied des Vereins GOFUS (Golf spielende Fußballer), der sich um die Förderung von Kindern und Jugendlichen bemühte und die Entwicklung sozialer Kompetenzen durch Spiel-, Sport- und Bewegungsangebote unterstützt hat.

Rolf Rüssmann starb am 2. Oktober 2009.
Stadt Gelsenkirchen und der Demokratischen Initative 2011
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Hassel 3

Beitrag von Heinz O. »

[center]Katholische Pfarrkirche St. Pius
Standort: Eppmannsweg 76
Detlef Aghte hat geschrieben:Bild
Bild
[/center]
Für die Verantwortlichen im 1957 gegründeten Ruhr-Bistum war es eine schwierige Entscheidungen, ob eine eigene Gemeinde im Neubaugebiet am Eppmannshof gerechtfertigt
sei. Seelsorge-Überlegungen gaben den Ausschlag. 1962 wurde von St. Michael eine Pfarrei abgetrennt und eine Holzkirche gebaut. Der damalige Papst Johannes XXIII. hatte erklärt: „Der Segen einer Pfarrgemeinde beginnt beim Kindergarten." Weil es Anfang 1963 bei den 2.121 Gemeindemitgliedern 780 Kinder und 183 Jugendliche gab, entstand als Erstes und mit hohen
Eigenleistungen der Gemeindemitglieder ein Kindergarten mit 90 Plätzen.
Grundstücksverhandlungen mit der Hibernia AG und der Stadt zögerten den Bau einer Kirche heraus, der erst 1970 noch einem Entwurf des Bueraner Architekten
Dr. Günther begonnen wurde. Die Weihe nahm 1972 Bischof Hengsbach vor. Die Kirche wurde nach Papst Pius X. benannt, der von 1903 bis 1914 im Amt war und wegen seines Engagements für die Seelsorge 1954 durch Pius XII. heilig gesprochen wurde. Die einfache Kirche hebt sich aus der umgebenden Wohnbebauung durch ihr breites Kupferdach hervor. Sie wurde
als Teil eines Gemeindezentrums mit Pfarr- und Küstenhaus um einen von der Straße abgewandten ruhigen Innenhof konzipiert. Aus Sparsamkeitsgründen wurden Kirche und
Pfarrsaal kombiniert. Eine Faltwand erlaubt eine Vergrößerung der Kirche um 100 Plätze. Den Altar mit Reliefs fertigte der Westenwälder Bildhauer Morkramer.
Vor der Kirche mahnt eine 1978 gestiftete Figurengruppe zu geistiger Vorsorge. Sie verbildlicht das bei dem Evangelisten Matthäus Kap. 25, Vers 1 -13 überlieferte Gleichnis Jesu von fünf klugen und fünf törichten Jungfrauen: Die einen haben rechtzeitig das Öl zur Hochzeitsfeier besorgt, die anderen haben die Wartezeit mit anderen Dingen versäumt und befinden sich nun vor einer geschlossenen Tür. Den Entwurf der in Polyester ausgeführten Gruppe machte ebenfalls Arnold Morkramer.

Stadt Gelsenkirchen, im Rahmen der agenda21 durch die Zukunftwerkstatt Hassel, 2005
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