Solarstadt Gelsenkirchen / Solarzellen / Solarfabrik

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Animken
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Beitrag von Animken »

@rumbalotte: Finde es gut, dass Du Deine Perspektive, deine Erfahrungen zum Thema "Solarstadt Gelsenkirchen" hier so deutlich schilderst und niederschreibst.


Kein leichtes Thema denke ich. 8)

Hat denn hierzu aktuell "irgendjemand Offizielles" Stellung genommen?

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Man möge mir nachsehen, dass ich nicht alle Beiträge dieses Forum zum Thema Solar gelesen habe. Vor ein paar Jahren habe ich mich mal näher für dieses Thema interessiert, mich dann aber ausgeklinkt. War da nicht mal hier in Rotthausen ein Shell-'Ableger, der diese Zellen fertigte? Einerseits verfügen die aktuellen Energie Oligopole über know how, Marktmacht, Kontakte, Logistik, um die unvermeidliche Substitution durch Solar am besten zu bewältigen, andererseits kenne ich auch die Skimingphilosophie der Wirtschaft. Auch in anderen Branchen (nicht nur in der Autindustrie) haben sich Marktführer Patente und Lizenzen unter den Nagel gerissen und in Panzerschränken verschwinden lassen. Vielleicht ist das auch hier variabel und prinzipielol der Fall? Zudem soll die chinesische Konkurrenz die Proidukte ruinös billig in den Markt gebracht haben. Allerdings muss nicht immer der Wettbewerb über den Preis entschieden werden.

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rumbalotte
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Beitrag von rumbalotte »

@ Animken: Bis jetzt habe ich noch nichts gehört, bin aber wie gesagt dort nicht mehr tätig, weil diese Fabrik von allen Organisationen, sei es Besitzern, Vertretungen oder Wirtschaftförderung mehr als stiefmütterlich behandelt wurde und ich für mich schon vor längerer Zeit keine Zukunft mehr sah. Gerade vor dem Hintergrund von Vertröstungen und noch nicht einmal Halbwahrheiten der Unternehmensführung. Den Ausschlag den Laden zu verlassen gab die freche Aussage eines kanadischen Unternehmensvertreters vor der kurzarbeitenden (schon monatelang nicht beschäftigten) Belegschaft des gelsenkirchener Werks, dass "Arise das am schnellsten wachsende Solarunternehmen sei". Zu diesem Zeitpunkt wurde auch gerade die Produktion im Stammwerk Bischofswerda/Sachsen stillgelegt. Außerdem gab es immer Ausflüchte der Geschäftsführung, um direkte Fragen nicht zu beantworten, sei es der Jetlag, der Termindruck oder das vergessene 220V Netzkabel des Lap-Tops für den Beamer. Alles keine vertrauensbildenden Maßnahmen. Ich hoffe nur für die noch verbliebenen Kollegen, dass der Insolvenzverwalter fairer und wahrheitsnäher ist als die ehemalige GF.

@ TheoLessnich: Ich sehe dir nach, dass du nicht alle Beiträge hier gelesen hast, aber wenn du deine Fragen zur Historie der Zellproduktion in Rotthausen beantwortet haben möchtest, solltest du es trotzdem tun. Sie ist dort sehr detailliert beschrieben, und ich möchte diesen Threat nicht mit "copy and paste" unnötig verlängern.
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rumbalotte
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Beitrag von rumbalotte »

Und weiter geht es mit der Rücksichtslosigkeit gegenüber den Ex-Kollegen: alle haben seit über einem Jahr nur Kurzarbeitergeld bezogen, bei einigen ist der Betrag noch nicht einmal vierstellig pro Monat. Und nun kommt die größte Schweinerei: die Kollegen haben selbst dieses Almosen seit fast zwei Monaten nicht bekommen. Und da es Unklarheiten im Inso-Verfahren gibt, fehlt bis jetzt auch die Möglichkeit, Insolvenzgeld zu beantragen. Im Klartext: Die Kollegen, von denen wahrscheinlich jeder schon seine Rücklagen mehr als angegriffen hat, stehen ohne Geld da, einigen bleibt wohl nur H-IV als Überbrückung übrig. Eine unglaubliche Schweinerei auf dem Rücken der Mitarbeiter, die sich mittlerweile wohl von allen verlassen fühlen. Als es lief, kamen Politiker aller Parteien und jedes Ranges (vom ehemaligen Kanzler bis zu Stadtverordneten und deren Widersacher auf allen Ebenen der jeweiligen Opposition), um sich in der Fabrik zu präsentieren, die Arbeitnehmerorganisation nutzte diese Fabrik als mit durch sie geschaffenes Beispiel für Strukturwandel, präsentierte dies sogar im Monatsheft, und jetzt haben sich alle in den Löchern verkrochen und kennen die Leute, denen sie nachweislich vor Kameras die Hand geschüttelt haben nicht mehr.

Auch das ist ein Stück Gelsenkirchener Geschichte(n), nur zählt es wohl mehr in die Abteilung Farce oder Schmierenstück.
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staudermann
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der krug geht zum brunnen bis er ...................

Beitrag von staudermann »

rumbalotte hat geschrieben:Und weiter geht es mit der Rücksichtslosigkeit gegenüber den Ex-Kollegen: alle haben seit über einem Jahr nur Kurzarbeitergeld bezogen, bei einigen ist der Betrag noch nicht einmal vierstellig pro Monat. Und nun kommt die größte Schweinerei: die Kollegen haben selbst dieses Almosen seit fast zwei Monaten nicht bekommen. Und da es Unklarheiten im Inso-Verfahren gibt, fehlt bis jetzt auch die Möglichkeit, Insolvenzgeld zu beantragen. Im Klartext: Die Kollegen, von denen wahrscheinlich jeder schon seine Rücklagen mehr als angegriffen hat, stehen ohne Geld da, einigen bleibt wohl nur H-IV als Überbrückung übrig. Eine unglaubliche Schweinerei auf dem Rücken der Mitarbeiter, die sich mittlerweile wohl von allen verlassen fühlen. Als es lief, kamen Politiker aller Parteien und jedes Ranges (vom ehemaligen Kanzler bis zu Stadtverordneten und deren Widersacher auf allen Ebenen der jeweiligen Opposition), um sich in der Fabrik zu präsentieren, die Arbeitnehmerorganisation nutzte diese Fabrik als mit durch sie geschaffenes Beispiel für Strukturwandel, präsentierte dies sogar im Monatsheft, und jetzt haben sich alle in den Löchern verkrochen und kennen die Leute, denen sie nachweislich vor Kameras die Hand geschüttelt haben nicht mehr.

Auch das ist ein Stück Gelsenkirchener Geschichte(n), nur zählt es wohl mehr in die Abteilung Farce oder Schmierenstück.
Unglaublich Frechheit
thomas linke fussballgott
komm wir essen opa

Animken
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Beitrag von Animken »

staudermann hat geschrieben:
rumbalotte hat geschrieben:Und weiter geht es mit der Rücksichtslosigkeit gegenüber den Ex-Kollegen: alle haben seit über einem Jahr nur Kurzarbeitergeld bezogen, bei einigen ist der Betrag noch nicht einmal vierstellig pro Monat. Und nun kommt die größte Schweinerei: die Kollegen haben selbst dieses Almosen seit fast zwei Monaten nicht bekommen. Und da es Unklarheiten im Inso-Verfahren gibt, fehlt bis jetzt auch die Möglichkeit, Insolvenzgeld zu beantragen. Im Klartext: Die Kollegen, von denen wahrscheinlich jeder schon seine Rücklagen mehr als angegriffen hat, stehen ohne Geld da, einigen bleibt wohl nur H-IV als Überbrückung übrig. Eine unglaubliche Schweinerei auf dem Rücken der Mitarbeiter, die sich mittlerweile wohl von allen verlassen fühlen. Als es lief, kamen Politiker aller Parteien und jedes Ranges (vom ehemaligen Kanzler bis zu Stadtverordneten und deren Widersacher auf allen Ebenen der jeweiligen Opposition), um sich in der Fabrik zu präsentieren, die Arbeitnehmerorganisation nutzte diese Fabrik als mit durch sie geschaffenes Beispiel für Strukturwandel, präsentierte dies sogar im Monatsheft, und jetzt haben sich alle in den Löchern verkrochen und kennen die Leute, denen sie nachweislich vor Kameras die Hand geschüttelt haben nicht mehr.

Auch das ist ein Stück Gelsenkirchener Geschichte(n), nur zählt es wohl mehr in die Abteilung Farce oder Schmierenstück.
Unglaublich Frechheit
...sehe ich so ähnlich wie Staudermann...

Wo sind all die "wichtigen Leute", wenn es drauf ankommt?

Hafenjunge
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ausgeträumt?

Beitrag von Hafenjunge »

Der Traum von der "Solarstadt Gelsenkirchen" und die aktuelle Krise bei den Produzenten von Solarzellen - wie passt das noch zusammen? Gerade ist BP aus dem Solargeschäft ausgestiegen.

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brucki
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Re: ausgeträumt?

Beitrag von brucki »

Volkshochschule Gelsenkirchen hat geschrieben:
Kursnummer: A3305

Vortrag: Die Sonne schickt uns keine Rechnung: Neue Energie, Neue Arbeit, Neue Mobilität

-In Kooperation mit dem Referat Umwelt der Stadt Gelsenkirchen, der lokalen aGEnda 21 Gelsenkirchen und Solarstadt Gelsenkirchen e.V.

Die Sonne ist der großzügigste Energiespender, den wir haben. Sie schickt täglich 15 000 Mal mehr Energie, als die Menschen weltweit verbrauchen, zur Erde! Sonnenlicht, Wind, Wasser, Biomasse, Erdwärme und solarer Wasserstoff, das sind die umweltfreundlichen Energiequellen der Zukunft. Auf Atomkraft, Erdöl, Kohle und Erdgas können wir verzichten. Franz Alt zeigt, wie wir mit einer solaren Energiepolitik nicht nur das Weltklima retten und der Menschheit eine Überlebenschance geben, sondern zugleich viele neue Arbeitsplätze schaffen und für eine neue Art von Mobilität sorgen können. Die Wirtschaft wird lernen, mit der Sonne zu arbeiten.

Kursleitung: Dr. Franz Alt
ab Fr. 04.05.2012
18:00 - 21:00 Uhr
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Freitag
4 Unterrichtseinheit(en)

Entgelt: entfällt
Link: https://bik.gelsenkirchen.de/programm/330500000_A3.html

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rumbalotte
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Beitrag von rumbalotte »

So, und nun geht es ganz zu Ende mit der Zellfabrik, die letzten Reste werden am 1. März versteigert.

http://www.gmv-reinhard.de/KATALOG01/kat1.htm

Das war es endgültig mit der Solarstadt...., ob der langjährige medienaffine Geschäftsführer wohl auch kommt? Oder jemand der Arbeitnehmerorganisation? Damit sie sehen, was sie angerichtet haben, oder sind sie zu feige?
Der Rumbalotte

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GE-Bohren in-GE
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Beitrag von GE-Bohren in-GE »

Jetzt hat wohl auch Scheuten Solar fertig
Neuigkeiten vom 29.02.2012

http://www.scheutensolar.de/company/new ... n-entities

:dagegen: :dagegen: :dagegen:

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GE-Bohren in-GE
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Ein erster Erfolg für Scheuten Solar

Beitrag von GE-Bohren in-GE »

Scheuten Solar hat die Produktion wieder aufgenommen.
Siehe hier "Der Westen"

http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 86743.html

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brucki
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Re: Ein erster Erfolg für Scheuten Solar

Beitrag von brucki »

DerWesten am 07.02.2014 hat geschrieben:KLIMASCHUTZ

Dunkle Wolken über der Solarstadt

Gelsenkirchen. Zuerst war sie die „Stadt der tausend Feuer“, dann die „Solarstadt Gelsenkirchen“ und jetzt geht der Trend zum Werbeslogan „Gelsenkirchen — Stadt der Zukunftsenergien“ – langsam aber sicher verschwinden die Sonnenstrahlen aus der öffentlichen Darstellung der Stadt.
Weiter: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 1447198700

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Bretterbude
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Beitrag von Bretterbude »

War heute zufälligerweise am verlassenen Standort der Fa. Scheuten Solar in Schalke. Die Straße wurde ja sogar "Scheuten-Solar-Straße" benannt. Eigentlich ein schlechter Treppenwitz. Neu errichtete Gebäude nach kaum 10 Jahren leerstehend und verlassen. Die Natur kehrt zurück. Ober gibt es dort Mieter,die sich durch einen Seiteneingang ins Gebäude begeben?
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Mücke
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Re: Solarstadt Gelsenkirchen / Solarzellen / Solarfabrik

Beitrag von Mücke »

Wissenschaftspark nimmt Solaranlage vom Netz.

Last-Minute Änderung des EEG-Gesetzentwurfs sorgt für Zwangspause – Solarstrom kann voraussichtlich erst im März wieder genutzt werden.

Die Änderung im Entwurf des Erneuerbare Energien-Gesetz kam überraschend. Die von Bundestag und Bundesrat am 17. Dezember verabschiedete Novelle enthielt –für Außenstehende kaum vorhersehbar - keine Anschlussregelung für Photovoltaik-Altanlagen größer 100 kW Leistung, die die nach Ende der 20-jährigen Förderperiode aus dem EEG fallen. Während kleinere PV-Anlagen und Windräder unverändert einspeisen dürfen, fallen die größeren PV-Anlagen durch alle Raster.


https://www.gelsenkirchen.de/de/_meta/a ... e-vom-netz

Uns "kleinen" Bürgern will man Elektroautos schmackhaft machen, Strom wird immer teurer, wir sollen Strom einsparen. Die Regierung pennt vor sich hin und berücksichtigt keine Altanlagen. Rund 20.000 Kilowattstunden (da Winter) klimafreundlicher Strom nicht produziert. Hurra Deutschland!

Bernhard Roth
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Re: Solarstadt Gelsenkirchen / Solarzellen / Solarfabrik

Beitrag von Bernhard Roth »

War es mal wieder das Virus, das diese Entscheidungsträger ermutigt, solche Erlasse nicht mehr zu begründen? Lässt die Lobby grüßen?

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