Die unsichtbare Skulptur - Ausstellung zum 100. Geb. Joseph Beuys
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Die unsichtbare Skulptur - Ausstellung zum 100. Geb. Joseph Beuys
Die Unsichtbare Skulptur - Der Erweiterte Kunstbegriff nach Joseph Beuys
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Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Ruhr Museum, auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein, Essen
Die Ausstellung - anlässlich des 100. Geburtstags von Joseph Beuys - findet vom 10.05. bis zum 26.9.2021 in den Ausstellungsräumen der ehemaligen Zeche Zollverein statt.
Vom 11.05. bis zum 21.09.21,veranstaltet Johannes Stüttgen jeden Dienstag
von 18:00–20:30 Uhr im Ausstellungsraum ein „Ringgespräch“
Achim Weber, Mitinitiator und Kurator der Ausstellung, sowie Absolvent der Düsseldorfer Kunstakademie, war seinerzeit an den Aktivitäten um und mit Joseph Beuys beteiligt. Wir hatten das Glück, von ihm durch die Ausstellung geführt zu werden.
Achims Schilderungen der Erlebnisse und Begegnungen mit Beuys waren so plastisch und lebendig, dass man die Faszination, die Beuys auf seine Schüler und Weggefährten ausgeübt haben musste, förmlich spüren konnte.
In Zusammenhang mit den zahlreichen Exponaten, machte das die Führung zu einem Erlebnis der besonderen Art.
Es würde sicherlich den Rahmen hier sprengen, wenn ich versuchen würde, alle die umfangreichen Informationen wiederzugeben, die Achim uns zu den einzelnen Ausstellungsstücken mitteilen konnte.
Deshalb hier nachfolgend nur einige Eindrücke und Exponate der Ausstellung:
Basaltstele für das Beuys-Projekt 7000 Eichen
"Schneemann" Steinkohlebrocken mit Papier
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Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Ruhr Museum, auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein, Essen
Die Ausstellung - anlässlich des 100. Geburtstags von Joseph Beuys - findet vom 10.05. bis zum 26.9.2021 in den Ausstellungsräumen der ehemaligen Zeche Zollverein statt.
Vom 11.05. bis zum 21.09.21,veranstaltet Johannes Stüttgen jeden Dienstag
von 18:00–20:30 Uhr im Ausstellungsraum ein „Ringgespräch“
Achim Weber, Mitinitiator und Kurator der Ausstellung, sowie Absolvent der Düsseldorfer Kunstakademie, war seinerzeit an den Aktivitäten um und mit Joseph Beuys beteiligt. Wir hatten das Glück, von ihm durch die Ausstellung geführt zu werden.
Achims Schilderungen der Erlebnisse und Begegnungen mit Beuys waren so plastisch und lebendig, dass man die Faszination, die Beuys auf seine Schüler und Weggefährten ausgeübt haben musste, förmlich spüren konnte.
In Zusammenhang mit den zahlreichen Exponaten, machte das die Führung zu einem Erlebnis der besonderen Art.
Es würde sicherlich den Rahmen hier sprengen, wenn ich versuchen würde, alle die umfangreichen Informationen wiederzugeben, die Achim uns zu den einzelnen Ausstellungsstücken mitteilen konnte.
Deshalb hier nachfolgend nur einige Eindrücke und Exponate der Ausstellung:
Basaltstele für das Beuys-Projekt 7000 Eichen
"Schneemann" Steinkohlebrocken mit Papier
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
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Die unsichtbare Skulptur - Ausstellung zum 100. Geb. Joseph Beuys
"Multiple", eine leere Holzkiste, zum Füllen mit eigenen Ideen und Gedanken
Objektbeschreibung - Multiple
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
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Re: Die unsichtbare Skulptur - Ausstellung zum 100. Geb. Joseph Beuys
Demokratie ist lustig
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"Demokratie ist lustig" - Das über der Ausstellung schwebende großformatige Foto, zeigt die Räumung des Akademie-Sekretariats durch die Polizei, nach einer zuvor erfolgten Besetzung von Beuys, die er zusammen mit zahlreichen abgewiesenen Studienbewerbern durchgeführt hatte.
Gleichzeitig wird Joseph Beuys über seine fristlose Kündigung durch die Kunstakademie informiert.
Joseph Beuys, der seit 1961 eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf hatte, vertrat die Idee, dass jeder Mensch ein Künstler sei und jeder, der den Wunsch hat, Kunst zu studieren, somit auch ein Recht auf einen Studienplatz (in der Kunstakademie) habe.
Dafür setzte er sich stets ein und veranlasste ihn schließlich, alle, auch die abgewiesenen Studienbewerber, in seine Klasse aufzunehmen.
Die Akademie sah das anders, es kam zu mehreren Zerwürfnissen und 1972, nachdem Beuys und seine Mitstreiter, um ihrer Forderung nach Aufnahme Nachdruck zu verleihen, eine Nacht im Sekretariat zugebracht hatten, schließlich zur Räumung und seiner Entlassung, wie hier auf dem Foto dokumentiert wird.
Neue Anschrift: "Staatlich ruinierte Kunstakademie"
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"Demokratie ist lustig" - Das über der Ausstellung schwebende großformatige Foto, zeigt die Räumung des Akademie-Sekretariats durch die Polizei, nach einer zuvor erfolgten Besetzung von Beuys, die er zusammen mit zahlreichen abgewiesenen Studienbewerbern durchgeführt hatte.
Gleichzeitig wird Joseph Beuys über seine fristlose Kündigung durch die Kunstakademie informiert.
Joseph Beuys, der seit 1961 eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf hatte, vertrat die Idee, dass jeder Mensch ein Künstler sei und jeder, der den Wunsch hat, Kunst zu studieren, somit auch ein Recht auf einen Studienplatz (in der Kunstakademie) habe.
Dafür setzte er sich stets ein und veranlasste ihn schließlich, alle, auch die abgewiesenen Studienbewerber, in seine Klasse aufzunehmen.
Die Akademie sah das anders, es kam zu mehreren Zerwürfnissen und 1972, nachdem Beuys und seine Mitstreiter, um ihrer Forderung nach Aufnahme Nachdruck zu verleihen, eine Nacht im Sekretariat zugebracht hatten, schließlich zur Räumung und seiner Entlassung, wie hier auf dem Foto dokumentiert wird.
Neue Anschrift: "Staatlich ruinierte Kunstakademie"
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
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Re: Die unsichtbare Skulptur - Ausstellung zum 100. Geb. Joseph Beuys
Die Honigpumpe, 1972 auf der "Dokumenta" 6 in Kassel
Hier bekommen wir die Ereignisse rund um die von Beuys auf der Dokumenta installierten "Honigpumpe" erklärt, die den Besuchern ein großes Rätsel aufgab.
Genau das schien von Beuys auch beabsichtigt worden zu sein, denn auf die Fragen der Besucher nach dem Sinn der Pumpe, gab es von Beuys jedesmal eine andere Antwort.
Achim Weber schmunzelte bei seiner Schilderung und fügte hinzu, dass er es nicht einmal erlebt habe, dass Beuys zweimal in gleichen Weise darauf geantwortet habe.
Beuys-Installation 1972 / Schilder von Thomas Peiter
"Ausgerutscht" (ausgerutschter Raum) Beuys-Installation von 1981
Hier bekommen wir die Ereignisse rund um die von Beuys auf der Dokumenta installierten "Honigpumpe" erklärt, die den Besuchern ein großes Rätsel aufgab.
Genau das schien von Beuys auch beabsichtigt worden zu sein, denn auf die Fragen der Besucher nach dem Sinn der Pumpe, gab es von Beuys jedesmal eine andere Antwort.
Achim Weber schmunzelte bei seiner Schilderung und fügte hinzu, dass er es nicht einmal erlebt habe, dass Beuys zweimal in gleichen Weise darauf geantwortet habe.
Beuys-Installation 1972 / Schilder von Thomas Peiter
"Ausgerutscht" (ausgerutschter Raum) Beuys-Installation von 1981
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
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Re: Die unsichtbare Skulptur - Ausstellung zum 100. Geb. Joseph Beuys
Gelsenkirchener Kunst AG und Fluxus-Zone West
Fahne der "FLUXUS-ZONE WEST" Die freie Schule (1976)
Banner der "FLUXUS-ZONE WEST" und "FIU - Integrales System Erde" / Ernst Föll/1976
Joseph Beuys beim Aufbau der Gelsenkirchener Kunst-AG /Fluxus Zone West
Gegen den Kältetod - Aktion von Johannes Stüttgen auf dem Schulhof des Grillo-Gymnasiums
2 Stempel der FIU-Gelsenkirchen / Entwurf Achim Weber 1978
Fahne der "FLUXUS-ZONE WEST" Die freie Schule (1976)
Banner der "FLUXUS-ZONE WEST" und "FIU - Integrales System Erde" / Ernst Föll/1976
Joseph Beuys beim Aufbau der Gelsenkirchener Kunst-AG /Fluxus Zone West
Gegen den Kältetod - Aktion von Johannes Stüttgen auf dem Schulhof des Grillo-Gymnasiums
2 Stempel der FIU-Gelsenkirchen / Entwurf Achim Weber 1978
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
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Re: Die unsichtbare Skulptur - Ausstellung zum 100. Geb. Joseph Beuys
Das Küchentheater
Plakat Küchentheater "pink + blue show"
"Gelsenkirchen, Stadt der 1000 Feuer - aber in den Herzen der Menschen"
Auftritt des "Küchentheaters" auf der Dokumenta 6 in Kassel
Zwei von vier ausgestellten Postkarten des Küchentheaters
Plakat Küchentheater "pink + blue show"
"Gelsenkirchen, Stadt der 1000 Feuer - aber in den Herzen der Menschen"
Auftritt des "Küchentheaters" auf der Dokumenta 6 in Kassel
Zwei von vier ausgestellten Postkarten des Küchentheaters
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Re: Die unsichtbare Skulptur - Ausstellung zum 100. Geb. Joseph Beuys
Wahlplakat für DIE GRÜNEN Gelsenkirchen / Uwe Molck, 1979
"Nur Radikale sind gute Lehrer" / J. Weber 1976
Aktionsschild aus der Aktion "Die freie Schule" verwendet bei "mit-neben-gegen"
Hier endet meine Zusammenfassung, die nur einen Bruchteil der Exponate in der Ausstellung gezeigt hat.
Mein Dank geht an Achim Weber, der uns all das und noch vieles mehr so sehr ausführlich erklärt hat.
Die Ausstellung dauert noch bis zum 26.09.2021, für die Teilnahme an den Ringesprächen mit Johannes Stüttgen besteht letztmalig am morgigen Dienstag Gelegenheit, von 18:00–20:30 Uhr.
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
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Re: Die unsichtbare Skulptur - Ausstellung zum 100. Geb. Joseph Beuys
Nachtrag: wer an den Ringgesprächen mit Joh. Stüttgen teilnehmen möchte, der sollte sich bei der Anfahrt mit eigenem PKW im Vorfeld versichern, dass er einen Parkplatz aufsucht, der auch noch nach dem Ende der Veranstaltung (20.30h) geöffnet ist. Die Parkplätze auf dem Zollverein Gelände werden i.d.R. um 20.00h durch eine Schranke verschlossen.
Zumindest der, auf dem ich geparkt hatte.
Ringgespräche mit Johannes Stüttgen
Zumindest der, auf dem ich geparkt hatte.
Ringgespräche mit Johannes Stüttgen
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(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
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Re: Die unsichtbare Skulptur - Ausstellung zum 100. Geb. Joseph Beuys
(Joseph Beuys, Interview von Achille Bonito Olivia 1971)Beuys hat geschrieben: Die Kunst interessiert mich nur insofern, als sie mir die Möglichkeit zu einem Dialog mit den Menschen gibt.
In dem Katalog zur Ausstellung gibt es ein Gespräch zwischen Weber und Stüttgen. In dem reden sie auch darüber wie sie den Erweiterten Kunstbegriff erlebten.
Weber hatte sein Erlebnis auf der documenta 6 auf der Beuys ständig mit der Frage konfrontiert wurde: "Was soll das hier mit Ihrer Honigpumpe?" Die Frage wurde mal neugierig, unvoreingenommen, konfrontativ, besserwisserisch gestellt und Beuys hat immer anders geantwortet. Weber meinte, Beuys sah in der Frage ein Einstieg, erkannte immer das Anliegen dahinter und das er (Weber) erlebte, wie sich die Frager gefreut haben, aufgeblüht sind.
Weber: "Ich hatte den Eindruck, als hätte Beuys die Gespräche selbst auch genossen. Bekannt ist "Ich bin ein Sender. Ich strahle aus!", aber Beuys war auch ein großartiger Empfänger."