Erfahrungen mit Fernwärme in GE

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kwitsche
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Erfahrungen mit Fernwärme in GE

Beitrag von kwitsche »

An das Haus, in dem ich wohne, wurde letztes Jahr ein fettes Rohr gelegt.
Dazu wurde vom vorhandenen Rohr unter der Grenzstraße ein Abzweigrohr angekoppelt.
Im Keller steht nun eine "Pumpe" die das Wasser erwärmt und es in die neumontierten Heizungen des Hauses drückt.
Soll "günstig" sein ?
Jedenfalls wurden die stromziehenden Nachtspeicherkästen entfernt.

Im Winter bin ich auf diese ferne Wärme gespannt.

Gibt es Erfahrungen und Werte über Fernwärme in Gelsenkirchen ?

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kwitsche
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Beitrag von kwitsche »

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Kalle Mottek
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Beitrag von Kalle Mottek »

Die Haupt schule an der Mehringstraße hängt seit Anfang der 1990ger Jahre an der Leitung.Habe bislang nichts Nachteiliges gehört.

Schönen Gruß!

Kalle Mottek
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kwitsche
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Beitrag von kwitsche »

Hassel ist nah an der Quelle ?

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Kalle Mottek
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Beitrag von Kalle Mottek »

Doch nicht Hassel, S C H O L V E N !

Schönen Gruß!

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willmotz
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Beitrag von willmotz »

in GE-Buer sind über 50% aller Objekte fernwärmeversorgt.

http://www.eon-fernwaerme.com/frameset_ ... ame_head.j sp&bottom=frameset_german/company/company_bottom.jsp

günstiger wie Öl oder Gas, Wartung und Schornsteinfeger fällt auch weg.
und Nachtspeicher - sind die nicht verboten ?

in GE (südlich des Kanals) liefert E.ON nicht, sind Anschlüsse der Evonik Fernwärme (Steag)

einige Anschlüsse (GE-Resse) werden auch von der ELE betrieben!

kwitsche
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Beitrag von kwitsche »

SCHOLVEN natürlich, ich dachte schon beim tippen, da ist doch was falsch :)
Entschuldigung

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Heinz H.
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Leitung gekappt...!?

Beitrag von Heinz H. »

Versorgungsgebiet der E.ON Fernwärme GmbH
BildQuelle: http://www.eon-fernwaerme.com/frameset_ ... orgung.jsp

Leitung gekappt...!?
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BildUnterbrechung der Fernwärmeleitung in Bergmannsglück am Picksmühlenbach

--- :shock:

kwitsche
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Re: Leitung gekappt...!?

Beitrag von kwitsche »

Heinz H. hat geschrieben:Versorgungsgebiet der E.ON Fernwärme GmbH

BildUnterbrechung der Fernwärmeleitung in Bergmannsglück am Picksmühlenbach

--- :shock:
Wie im Fern-Seher " kurze Unterbrechung " :)

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Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

@ kwitsche,

Deine Beschreibung der Fernheizung ist recht dürftig.
Im Prinzip arbeitet eine Fernwärmeversorgung nicht anders als eine Zentralheizung. Der Unterschied ist, dass die Wärme nicht dezentral in einem Heizkessel im Gebäude, sondern zentral in einem Fernheizwerk bzw. einem Heizkraftwerk erzeugt wird.
Die Fernwärme wird über ein im Erdreich liegendes Fernwärmentz verteilt. In den Gebäuden gibt es Übergabestationen, in denen die Fernwärme vom Netz über einen Wärmetauscher an die Hausanlage übergeben wird, wobei der Wärmetauscher den früheren Heizkessel ersetzt.
Der Gelsenkirchener Süden wird über die Fernwärmeschiene Ruhr versorgt, die aus dem Kraftwerk Herne gespeist wird. Die Fernwärmeschiene Ruhr übergibt die Wärme mittels Wäremetauscher an das Stadtnetz und von dort erfolgt die Übergabe an die Gebäudenetze.
Übliche Temperaturen:
Fernwäremschiene Ruhr 180/80 °C
Stadtnetz Gelsenkirchen 130/70 °C
Gebäudenetze 90/70 °C
Die Temperaturen in den Netzen werden gleitend in Abhängigkeit von der Außentemperatur gefahren.

Karlheinz Rabas
Jeden Dienstag von 17.00 bis 19.00 Uhr sind
Besucher bei uns im Stadtteilarchiv Rotthausen, Mozartstraße 9, herzlich willkommen 10.000 Fotos zu Rotthausen und mehr

kwitsche
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Beitrag von kwitsche »

Aha,

interessante Wege, Auf-und Verteilstationen und Temperaturen ab Kraftwerk Herne.
Ich bin gespannt wann es bei mir Blubbert,da werden noch flexible Schläuche verlegt.

Die ferne Wärme bleibt, bei warmer Außentemparatur, auf ihrem Weg über die Schiene,den Wärmetauschern, bis zu den Heizungen, länger haltbar, kostet aber bei konstantem Verbrauch
das gleiche wie bei Kälte.

Ein Wärmeverlust bis 100 Grad Celsius bis zur Wohnung inklusive.
Vor Zwanzig Jahren wurden Gasanlagen für Wärme gut verkauft.

Weißt du denn auch wie der Verbrauch gemessen wird !

trixexpress
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Beitrag von trixexpress »

Hallo kwitsche,

meine Eltern wohnen im Hagemannshof in einem der Hochhäuser, welche von der GGW errichtet wurden. Die stehen schon seit 1966 da und werden mit Fernwärme versorgt.
Im Keller steht der besagte Wärmetauscher (den ich komischerweise nie gesehen habe :( ), die Verbräuche wurden so ermittelt, dass an den Heizkörpern diese Verdunstungsröhrchen angebracht wurden, die einmal im Jahr ausgetauscht wurden. Es wurden jedesmal die Pegel in den Röhrchen abgelesen und diese dann durch neue ersetzt. Seit letztes (oder vorletztes ?) Jahr wurden sämtliche Verdunstungsröhrchen durch Funksender ersetzt, die die Daten alle an einen zentralen Empfänger im Haus sendet (hier ist es ein Hochhaus mit 7 Etagen und der Empfänger hängt auf der dritten Etage). Bei Bedarf werden die Daten aus diesem Empfänger ausgelesen und dann für jede der 21 Wohnungen im Haus der Jahresverbrauch errechnet.

Rudi
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Beitrag von Rudi »

Hier mal etwas detaillierter das Abrechnungsverfahren bei Fernwärme.
Grundsätzlich ist Fernwärme eine Warmwasserheizung, d.h. das Wärmekraftwerk liefert etwa 100grädiges Wasser unter Druck bis zur hausinternen Abnahmestation an. Dort wird über Wärmetauscher Heißwasser für die Heizung und evt. über einen zweiten Tauscher für Warmwasser (Dusche u.ä) aufbereitet. Das Rückwasser aus den Austauschern fließt dann nach Wärmeabgabe zum Heizwerk zurück.
Und vor den Tauschern ist die erste Messstation. Gemessen wird die umgewälzte Menge an Kraftwerkswasser und die Differenz zwischen Eingangs- und Ausgangstemperatur.
Vereinfachtes Beispiel : Es fließen über den hausinternen Wärmetauscher 1.000 Liter Heizwasser aus dem Kraftwerk mit 100 Grad, nach Abgabe fließt das Wasser mit 95 Grad zurück. Dann verkauft das Kraftwerk also 1.000 x (100-95) = 5.000 kcal.
Das Kraftwerk verkauft diese Wärmemenge zu einem bestimmten Preis. Wärmeverluste auf dem Transport bis zum Haus gehen zulasten des Heizwerkes. Das hat im Winter den angenehmen Nebeneffekt, das Bürgersteige unter denen Fernwärmeleitungen führen relativ schnell schneefrei sind.
Im hausinternen Wärmetauscher wird das Wasser auf eine, je nach Heizungsart benötigte Temperatur heruntergeregelt. Bei Fußbodenheizungen sind das etwa max. 40 Grad, bei bei normalen Heizkörpern entsprechend höher. Diese Temperaturen werden aber noch je nach Außentemperatur in gewissen Grenzen geregelt.
Nach dem gleichen Abrechnungsprinzip funktionieren die wohnungsinternen Belastungen. Entweder hat jede Wohnung eine zentrale Messstelle (Menge x Temperaturdifferenz), oder evt. jeder Heizkörper. Meistens kommt dann zum Jahresanfang ein Mitarbeiter des Abrechnungsdienstes vorbei und liest den Verbrauch, sowohl Gesamt als auch pro Wohnung in kcal ab.
Die früher verwendeten „Verdunstungsröhrchen“ werden nicht mehr eingesetzt, da sie sehr leicht manipulierbar waren.
Für die Heizkostenjahresabrechnung einer Wohnung wird wie folgt vorgegangen:

Gelieferte Heizmenge an das Haus (kcal x €/kcal)
+ Strom für die Umwälzpumpen
+ Kosten für die Verbrauchserfassung
Gesamtheizkosten

Diese Gesamtkosten werden in einen fixen und einen variablen Anteil aufgeteilt z.B. 50 zu 50 oder 60:40.
Die Aufteilung kann nur in gewissen Grenzen verändert werden und ist von den baulichen Gegebenheiten abhängig. In einem großen Haus werden ja die innenliegenden Wohnungen von den Nachbarwohnungen zum Teil mitgeheizt, während die Dachwohnungen je nach Isolationsgrad die Umgebung mitheizen.
Der Fixkostenanteil wird nach den Wohnungsgrößen in Quadratmeter verteilt. Der variable Anteil je nach individuellem Verbrauch. Die Summe von Fix und Variabel sind dann die Heizkosten pro Jahr.

Rudi, der übrigens kein AKW-Gegner ist.

andi
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Energiesparen

Beitrag von andi »

Ein großer Nachteil bei der Fernwärme (Steag) ist die Tatsache, daß dier Grundpreis sehr hoch und der Arbeitspreis Verbrauchskosten sehr niedrig sind. Ob man da ein paar kW mehr oder weniger verbraucht, macht kaum einen Unterschied.
Wenn ich das noch recht in Erinnerung habe kostet die kWh (Kilowattstunde) ungefähr halb soviel wie bei Erdgas. Das motiviert nicht wirklich, Energie einzusparen!
Die Gesamtkosten für die Heizung (Fernwärme/Erdgas) unterscheiden sich nicht wesentlich.

Die oben dargestellte Rechnung muss noch um den Posten Grundpreis erweitert werden:

Grundpreis
+ Gelieferte Heizmenge an das Haus (kcal x €/kcal)
+ Strom für die Umwälzpumpen
+ Kosten für die Verbrauchserfassung
Gesamtheizkosten

Rudi
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Re: Energiesparen

Beitrag von Rudi »

andi hat geschrieben: Die oben dargestellte Rechnung muss noch um den Posten Grundpreis erweitert werden:
Grundpreis
+ Gelieferte Heizmenge an das Haus (kcal x €/kcal)
+ Strom für die Umwälzpumpen
+ Kosten für die Verbrauchserfassung
Gesamtheizkosten
Ach Andy, da habe ich mich bemüht sehr ausführlich zu schreiben. Natürlich muss mein Rechnungsbeispiel nicht um den Posten Grundpreis erweitert werden, da mein Beispiel ausdrücklich für die Gesamtheizkosten des Hauses gelten (siehe letzte Zeile). Erst in der Verteilung der individuellen Kosten pro Wohnung gehen über die Fixkosten=Grundkosten plus variable Kosten=in der Wohnung verbrauchte Heizkosten die Grundkosten mit ein.
andi hat geschrieben:Ein großer Nachteil bei der Fernwärme (Steag) ist die Tatsache, daß dier Grundpreis sehr hoch und der Arbeitspreis Verbrauchskosten sehr niedrig sind. Ob man da ein paar kW mehr oder weniger verbraucht, macht kaum einen Unterschied.
Wenn ich das noch recht in Erinnerung habe kostet die kWh (Kilowattstunde) ungefähr halb soviel wie bei Erdgas. Das motiviert nicht wirklich, Energie einzusparen!
Und das ist gut so. Vielleicht noch mal etwas ausführlicher. Da sitzt in der dritten Etage eines Hauses ein Pullover tragender Ökofreak bei 17 Grad Raumtemperatur und meditiert über den Weltuntergang. In der Wohnung über und unter, bzw. rechts und links von seiner Wohnung wohnen Menschen, die aus den verschiedensten Gründen eine höhere Temperatur benötigen. So benötigt z.B. die kranke, ältere Dame über ihm 24 Grad. Da wir alle nicht in Thermoskannen wohnen, fliesst natürlich Energie stets von einem höheren Niveau zu einem niedrigeren Niveau (thermisch gesehen, nicht geistig). D.h. die ältere Dame trägt wesentlich dazu bei, das für die 17 Grad sehr wenig Heizenergie benötigt wird. Sie heizt anteilmäßig seine Wohnung mit. Und das wird gerechterweise über die Fixkosten in der individuellen Heizkostenabrechnung berücksichtigt. Damit erscheint fälschlicherweise der Grundkostenanteil sehr hoch.
andi hat geschrieben:Die Gesamtkosten für die Heizung (Fernwärme/Erdgas) unterscheiden sich nicht wesentlich.
Da ich es gut mit dir meine, empfehle ich dir dringend schon jetzt Rücklagen zu bilden. Dann wird der Schock bei der nächsten Jahresabrechnung für eine mit Erdgas betriebene Heizung nicht ganz so groß.

Rudi

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