Flöz Dickebank - eine Siedlung geht ihren Weg

Über die Rettung der Zechen-Siedlung in Ückendorf.

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brucki
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Beitrag von brucki »

Pressestelle der Stadt Gelsenkirchen am 20.06.2013 hat geschrieben:Unterzeichnung der Sozialcharta Flöz Dickebank

GE. Die Siedlung Flöz Dickebank, deren Anfänge in die 70er Jahre des vorherigen Jahrhunderts reichen, ist eine der älteste Bergarbeitersiedlungen im Ruhrgebiet und somit sowohl baukulturell als auch sozialgeschichtlich ein wichtiges Zeugnis der Gelsenkirchener Siedlungsgeschichte.

Durch den Verkauf der Siedlung an das Bochumer Unternehmen Häusser-Bau GmbH erlangte Flöz Dickebank im vergangenen Jahr erneut die Aufmerksamkeit der lokalen Medien.

Durch Einflussnahme von Mieterinitiative, Mieterverein und Stadt ist es gelungen, gemeinsam mit dem neuen Eigentümer eine Sozialcharta zu erarbeiten.

Sie sichert den Bewohnern der Siedlung, die ihre Wohnungen nicht selber erwerben möchten oder können, weiterreichendere Rechte zu als vom Gesetzgeber vorgesehen.
Aufgrund der siedlungs- und sozialgeschichtlichen Bedeutung der Siedlung, sowie zur Vermeidung von sozialen Konflikten und Härten für die Bestandsmieter wurde zudem durch die Stadt Gelsenkirchen eine externe, neutrale Prozessbegleitung installiert.

Diese berät zum einen Mieter, Kaufinteressenten und Erwerber hinsichtlich baulicher und denkmalschutzrechtlicher Aspekte zum anderen soll sie dafür Sorge tragen, dass die durch den neuen Eigentümer beabsichtigte Einzelprivatisierung sozialverträglich verläuft.

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brucki
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Beitrag von brucki »

Pressestelle der Stadt Gelsenkirchen am 27.06.2013 hat geschrieben:Unterzeichnung der Sozialcharta für die Siedlung Flöz Dickebank

GE. Die Bergarbeitersiedlung Flöz Dickebank, deren Anfänge in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts reichen, ist eine der älteste Bergarbeitersiedlungen im Ruhrgebiet und somit sowohl baukulturell als auch sozialgeschichtlich ein wichtiges Zeugnis der Gelsenkirchener Siedlungsgeschichte. Trotz mehrfacher Ergänzungen stellt sich die Siedlung heute als städtebauliche Einheit dar. Ihr Erscheinungsbild wird geprägt von der durchgängigen ein- bis zweigeschossigen Bauart und aufeinander abgestimmten Freiräumen. Die Gesamtsiedlung umfasst 151 Häuser mit 346 Wohneinheiten.

Im März 2012 ist ein Teil der Bergarbeitersiedlung Flöz Dickebank (Flöz Dickebank 2-16, 22-32, 38-40, 9-11, 21-39, Flöz Sonnenschein 4-34, Ottilienaustraße 1-23, 2-24, Ulmenstraße 1-39, 28-40, Virchowstraße 6-56, 41-43, 51-57) von der Häusser-Bau GmbH erworben worden. Ziel der neuen Eigentümerin ist die weitgehende Einzelprivatisierung der Siedlung.
Nur ein Teil der heutigen Mieterschaft ist durch das Mietrecht und/ oder Belegrechte durch Angehörige des Bergbaus vor einer Verdrängung bei Einzelprivatisierung geschützt. Dennoch besteht in den meisten Fällen aufgrund der langen Wohndauer und vorhandener nachbarschaftlicher und/oder familiärer Beziehungen eine starke Bindung an die Siedlung.

Auf Hinwirken von Mieterinitiative, Mieterverein Gelsenkirchen und Stadt Gelsenkirchen konnte zusammen mit der neuen Eigentümerin eine Sozialcharta erarbeitet werden. Sie sichert den Bewohnern der Siedlung, die ihre Wohnungen nicht selber erwerben möchten oder können, weiterreichende Rechte zu als vom Gesetzgeber vorgesehen. Diese sind im Wesentlichen:
• Vorrangiger Verkauf an Mieter und deren Angehörige
• Ein Verkauf an Dritte, die die Wohnung selbst nutzen möchten, erfolgt in der Regel nur, wenn die Wohnung frei ist.
• Härtefällen sichert die Häusser-Bau GmbH zu, vor einem Verkauf einen lebenslangen Ausschluss von Kündigungen wegen Eigenbedarf und angemessener wirtschaftlicher Verwertung zu vereinbaren. Die Häusser-Bau GmbH sichert zu, Härtefälle großzügig zu behandeln.
• Sollte es durch den Verkauf eines Gebäudes zu einer unbeabsichtigten Härte kommen, sichert die Häusser-Bau GmbH zu, vor dem Verkauf ein Konsensgespräch unter Beteiligung des Erwerbers sowie des sozialen Prozessbegleiters zu führen mit dem Ziel, einen Interessenausgleich herbeizuführen.
• Schutz der Mietergärten: Jeder Bestandsmieter, der ein auf dem Grundstück des Mietobjekts gelegenes Gartengrundstück nutzt, erhält das Recht, dieses Gartengrundstück unbefristet weiterzunutzen. Auf Antrag erhalten diese Mieter das Nutzungsrecht schriftlich als Nachtrag zum Mietvertrag.

Aufgrund der hohen siedlungs- und sozialgeschichtlichen Bedeutung der Siedlung Flöz Dickebank, sowie zur Vermeidung von sozialen Konflikten und Härten für die Bestandsmieter wurde zudem durch die Stadt Gelsenkirchen eine externe, neutrale Prozessbegleitung installiert.

Seit Januar 2013 arbeiten Karin Powileit als bauliche Prozessbegleiterin sowie Wolfgang Kiehle und Henrik Freudenau als soziale Prozessbegleitung im Auftrag der Stadt Gelsenkirchen.

Sie übernehmen zum einen fachliche Beratungen von Mietern, Kaufinteressenten und Erwerbern und verstehen sich zugleich als Moderatoren im Prozess der Einzelprivatisierung zwischen der Häusser-Bau GmbH, den neuen Erwerbern sowie den Bestandsmietern.
Die Beratungen sind für Mieter der Sieldung Flöz Dickebank sowie für Kaufinteressenten und Erwerber kostenlos.

Die externe Prozessbegleitung wird mit Städtebaufördermitteln des Landes NRW im Rahmen des Programms Stadtumbau West finanziert. Der Prozess ist auf vier Jahre ausgelegt.

Quartalsweise soll zudem ein Runder Tisch mit Vertretern von Mieterinitiative, Mieterverein Gelsenkirchen, Vertretern der neuern Eigentümer, der externen Prozessbegleitung sowie Vertretern der Häusser-Bau GmbH und der Stadtverwaltung stattfinden. Der Runde Tisch dient dem gegenseitigen Austausch von Informationen um so möglichen Konflikten bereits frühzeitig begegnen zu können.

An der Unterzeichnung der Sozialcharta im Heini Wettig Haus haben Michael von der Mühlen (Stadtdirektor Stadt Gelsenkirchen), Werner Heckendorf (Geschäftsführer Häusser-Bau GmbH), Ernst Georg Tiefenbacher (Vorsitzender Mieterverein Gelsenkirchen), Karin Powileit (bauliche Prozessbegleitung), Wolfgang Kiehle und Henrik Freudenau (soziale Prozessbegleitung) und Udo Brückner (Mieterinitiative Flöz Dickebank) teilgenommen.
  • BildUnterschrift drunter...
  • Bild... und "Hand drauf" am 27.06.2013 im Heini-Wettig-Haus

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brucki
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Beitrag von brucki »

DerWesten am 27.06.2013 hat geschrieben:Stadtteilpolitik

Sozialcharta schützt Bewohner

Gelsenkirchen. Flöz Dickebank: Verwaltung, Mietverein und -initiative sowie Unternehmen unterzeichnen Abkommen. Ziel: Heimstatt der Mieter im Gelsenkirchener Süden sichern.

Einen alten Baum verpflanzt man nicht, heißt es im Volksmund, seine Wurzeln reichen tief und sind fest mit dem Standort verbunden. Ein Umzug könnte die Existenz, alles was geliebte Heimat bedeutet, unwiederbringlich auslöschen. Erst recht, wenn vor Ort eine vermeintliche Heuschrecke Einzug hält.
Weiter: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 22992.html

mensch
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Augenwischerei

Beitrag von mensch »

Lustig, so eine Charta.
Leider ohne praktische Wirkung wenns drauf ankommt...
(Es lebe die Selbstverpflichtung der Unternehmen.)

Ansonsten wird der Charakter der Siedlung weniger durch Papier bestimmt als viel mehr durch die künftig uneinheitliche Sanierung der Häuser. Da fällt alles auseinander und der Charme geht verloren.

Traurig...

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brucki
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Re: Augenwischerei

Beitrag von brucki »

mensch hat geschrieben:Lustig, so eine Charta.
Leider ohne praktische Wirkung wenns drauf ankommt...
(Es lebe die Selbstverpflichtung der Unternehmen.)

Ansonsten wird der Charakter der Siedlung weniger durch Papier bestimmt als viel mehr durch die künftig uneinheitliche Sanierung der Häuser. Da fällt alles auseinander und der Charme geht verloren.

Traurig...
Wenn es so käme, ja. Aber: Wir die bestehende Gestaltungssatzung außer Kraft gesetzt? :o

http://stadtplanung.gelsenkirchen.de/02 ... _ebook.pdf

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brucki
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Re: Augenwischerei

Beitrag von brucki »

Lokalkompass am 02.07.2013 hat geschrieben:Flöz Dickebank: Sozialcharta für mehr Sicherheit­

Die Bergarbeitersiedlung Flöz Dickebank, deren Anfänge in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts reichen, ist eine der älteste Bergarbeitersiedlungen im Ruhrgebiet und somit sowohl baulich als auch sozialgeschichtlich ein wichtiges Zeugnis Gelsenkirchener Siedlungsgeschichte

Weiter: http://www.lokalkompass.de/gelsenkirche ... 15288.html

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brucki
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Re: Augenwischerei

Beitrag von brucki »

DerWesten am 04.11.2013 hat geschrieben:Denkmalschutz

Streit in der Siedlung Flöz Dickebank in Gelsenkirchen

Gelsenkichen. Die Bergbau-Siedlung Flöz Dickebank in Gelsenkirchen gehörte zuletzt dem Wohnungsriesen Deutsche Annington. Den Verkauf an das Bochumer Unternehmen Häusserbau haben manche Anwohner genutzt und dort eine Wohnung gekauft. Jetzt aber merken sie was es heißt, dass die Siedlung unter Denkmalschutz steht.

Weiter: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... x494017204

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rapor
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Beitrag von rapor »

Das wäre natürlich sehr schön, wenn möglichst alle Häuser originalgetreu ausschauen würden. Die Rollos sind schon ein Stilbruch, ich liebe meine Fensterläden.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

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brucki
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Beitrag von brucki »

DerWesten am 18.03.2014 hat geschrieben:Flöz Dickebank

Denkmalschutz sorgt für Unruhe

Gelsenkirchen. Landesbauminister Michael Groschek (SPD) sprach bei einer Veranstaltung der SPD-Landtagsfraktion im Wissenschaftspark über „die Heimat vor der Haustür“. Ein geeigneter Anlasss für Michael Rützel, im Namen der Neueigentümer aus der Siedlung Flöz Dickebank, einen Offenen Brief zu überreichen.
Weiter: https://www.derwesten.de/staedte/gelsen ... 29396.html

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brucki
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Beitrag von brucki »


althorster2
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Flöz Sonnenschein

Beitrag von althorster2 »

Hallo,
was ist aus den Vorwürfen gegen Edeltraut T. eigentlich geworden? Gab es Konsequenzen- und wenn ja, welche? Wenn nein - warum nicht?

althorster2
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Beitrag von althorster2 »

:oops2: etwa falsche( unangenehme) Frage???

althorster2
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Beitrag von althorster2 »

:D :?:

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

Deine Fragen kann wahrscheinlich nur beantworten, wer über interne Infos verfügt. Die Beratungen waren nicht öffentlich und viel ist nicht nach außen gedrungen.

Du wirst also den ehemaligen Genossenschaftsvorstand direkt befragen müssen.

Hafenjunge
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vorbei

Beitrag von Hafenjunge »

Die Genossenschaft, die Traudel T. mitbegründet hat, um die Siedlung zu kaufen, ist abgewickelt (fachlich: "liquidiert") worden. Traurige Geschichte. Jetzt ist der prophezeite Streit um die "Gestaltungsmöglichkeiten" der Hauskäufer gegenüber den Denkmalschutzauflagen da.

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