Alle Emscherboten

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JürgenB
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Alle Emscherboten

Beitrag von JürgenB »

Mir war die Arbeit wegen des unmöglichen Formats des "Emscherboten" doch zu aufwendig um mehr als eine Ausgabe zu scannen und hier einzustellen. Nun aber liegt der EB weitgehend vollständig auf einer Fremdseite vor.

Heinz Niski, Gründer der GG hat mich um Weihnachten angemorst, ob ich meine Sammlung zum Scannen zur Verfügung stellen kann für Dietmar Kersten. Letztlich hat Mit-EBler Tom Jost sein Archiv herausgerückt, um den Transport von Berlin nach GE zu sparen.

Zu finden sind die Scans unter der Oberseite
http://www.mao-projekt.de/BRD/NRW/MUE/G ... bote.shtml
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!

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rapor
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Beitrag von rapor »

Super Idee!

Vielen Dank!
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

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gutenberg
† 26.10.2015
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1978

Beitrag von gutenberg »

Unter dem Link findet man Ausgaben des Emscherboten. Das, was 68 begann, lebte in Gelsenkirchen noch in Fragmenten weiter. Man liest bei der Lektüre noch den revolutionären Geist, der, von einigen Geisteswissenschaftlern wie Adorno und Marcuse geweckt, von Deutschlands reiferer Jugend ausging. Man wollte sich noch wehren, nicht "von denen da oben" herumschubsen lassen. Keine Stadt wurde dramatischer gebeutelt als unsere durch den Niedergang der Montanindustrie und kampflos wollte man nicht das aufgeben, was man bisher als sein Leben definierte. Dass das Recht auf Arbeit ein Menschenrecht ist.

Begriffe wie "Mindere Tätigkeit" und "Minderbeschäftigung" oder "Aufstocker" und "Minderlohn" wurden nicht einmal angedacht.

Aber sie kamen. Auch die Arbeiterpartei des heiligen Willy konnte nicht verhindern, dass aus dem "Wir, die Arbeitnehmer/innen der Industrie oder im Handel Tatigen" das "Wir mit Job" und denen, "Die, die keinen Job haben" wurde. Nicht als Programm, sondern in den Köpfen.

Die Angst zu bekämpfen, hilflos zurückgelassen zu werden von allem Leben, Tun und Fortschritt, womit die Sozialdemokratie unter Lassalle einst antrat, die Angst ist heute so greifbar wie selten in der deutschen Geschichte. Schon bei Schülern lässt sich ein gewisses Zittern vor einer nicht lebbaren Zukunft bemerken. Noch, und dieses "noch" muss man betonen, noch funktioniert die materielle Versorgung. Und sie funktioniert nicht, weil der Reichtum dieses Landes so verteilt ist, wie er verteilt ist, sondern trotzdem.

Troy
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Beitrag von Troy »

Der letzte Emscherbote von März 1984 hatte das Thema Rückkehrhilfe aufgegriffen, das überwiegend türkische Familien betraf.
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 305#437305

Da macht dieser Artikel 2015 in der einzig verbliebenen GE-Tageszeitung über Rassismus im Alltag noch nachdenklicher:
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 44627.html

Ob der WAZ-Redakteur Sinan Sat wohl je vom Emscherboten gehört hat?

Rüdiger Georg
Abgemeldet

Beitrag von Rüdiger Georg »

Troy hat geschrieben:Ob der WAZ-Redakteur Sinan Sat wohl je vom Emscherboten gehört hat?
Sollte er?

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